Der Verein „Jugend ∙ Arbeit ∙ Bildung e.V.“ startet gemeinsam mit der Landeshauptstadt Dresden einen Aufruf an alle Dresdner.
Hummeln, Wildbienen, Marienkäfer, Ohrenkneifer, Schmetterlinge – die Zahl der Insekten geht immer weiter zurück - vor allem in den Städten, wo Flächen für Häuserbau und Verkehrswege genutzt werden. Inzwischen sind über 75% der Gesamtmasse an Fluginsekten aus Deutschland verschwunden1. Um dem Insektensterben entgegenzuwirken, hatte der Dresdner Stadtrat bereits 2019 den Beschluss gefasst, bewusst Blühflächen anzulegen und diese mit Insektenhotels auszustatten. Dafür initiierte Dresden das Förderprogramm für das Anlegen von Blühwiesen „Dresden blüht“. Projektträger ist der Verein Jugend ∙Arbeit ∙ Bildung e. V., der unter anderem den Tafelgarten für die Dresdner Tafel bewirtschaftet und seit vielen Jahren zusammen mit Langzeitarbeitslosen Insektenhotels aller Größen anfertigt. Der Verein wird das Projekt von der Erfassung von Flächen über die Ansaat bis hin zum Fertigen und Aufstellen von Insektenhotels umsetzen.
vl. Solveig Buder, GFG des JAB e.V, Elisa Baumgarten, Projektleiterin beim JAB für das Projekt „Dresden blüht“ und Detlef Thiel, LH DD, Amtsleiter Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft ©Sabine Mutschke
Die fachliche Beratung und Begleitung übernimmt das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. Dessen Leiter Detlef Thiel betont: „Das Projekt unterstützt die Zielstellungen des Geschäftsbereiches und seines Amtes, das sich schon seit Jahren bei der Umstellung von intensiv gemähten Rasenflächen zu artenreicheren Wiesenflächen in den städtischen Grünflächen sehr engagiert und damit einen Beitrag zur Artenvielfalt leistet.“ Das jetzige Projekt wurde am 01.09.2023 mit einer Laufzeit von 13 Monaten gestartet. Es umfasst 70.000 Euro. Davon können rund 1600 m² Blühflächen angelegt und mit Insektenhotels ausgestattet werden.
Aufruf an alle Dresdner: Welche Brachflächen sollen zum Blühen gebracht werden? Zum Start des Projektes „Dresden blüht“ ist jetzt die Mithilfe alle Dresdner gefragt. Gesucht werden Brachflächen von jeweils mindestens 100 m², die sich für eine Blühwiese eignen könnten. Das können Wiesen, Stilllegungsflächen, Wegebesäumungen, Blühschneisen und Erosionsschutzsteifen sein, zum Beispiel im städtischen Raum, bei kommunalen und gemeinnützigen Einrichtungen, Wohnungsgenossenschaften, Pflegeheimen, Kindertagesstätten.Krankenhäusern oder in Kleingartensparten, aber auch bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, landwirtschaftlichen Betrieben und privaten Grundstückseigentümern.Im Anschluss werden Mitarbeiter des JAB die vorgeschlagenen Flächen besichtigen, Bodenproben nehmen, Möglichkeiten der Bewässerung prüfen, den Boden vorbereiten, Saatmischungen auswählen und im Frühjahr aussäen. Parallel dazu bauen die Praxisanleiter bei JAB e. V. in den eigenen Werkstätten zusammen mit Langzeitarbeitslosen Insektenhotels, die im Juni 2024 aufgestellt werden.
vl. Solveig Buder, GFG des JAB e.V, Elisa Baumgarten, Projektleiterin beim JAB für das Projekt „Dresden blüht“ und Detlef Thiel, LH DD, Amtsleiter Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft ©Sabine Mutschke
„Sind die Blühflächen einmal angelegt, entstehen sie bei etwas Pflege und Bewässerung jedes Jahr aufs Neue und ziehen Insekten an“, ist die Geschäftsführerin Dr. Solveig Buder ganz begeistert von dem Vorhaben. „Wir hoffen, dass die Idee auch weitere Firmen und Privatpersonen beflügelt, Blühflächen auf ihrem Gelände anzulegen und zu finanzieren. Für die Umsetzung und den Bau von Insektenhotels kann man JAB e. V. gern anfragen.“ fügt sie hinzu. Auch um Folgeprojekte für den Fall, dass mehr Brachflächen gemeldet werden als im Rahmen dieses Projektes bearbeitet werden können, will sich der JAB bemühen. JAB hat bereits eine 600 m² große Fläche auf dem Gelände der IHK eine insektenfreundliche Blühwiese angelegt, auf der sich auch in diesem Jahr zahlreiche Insekten tummeln. Die Insektenhotels aus der eigenen Fertigung sind in ganz Dresden zu Hause und werden auf Kundenwunsch mit dem eigenen Firmenlogo angefertigt. Wer eine Brachfläche (mindestens 100 m²) kennt und für die Umwidmung in eine Blühwiese vorschlagen möchte, meldet sich bitte bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, beschreibt den genauen Standort, die Größe (ca. Länge/Breite) und benennt bitte einen Ansprechpartner vor Ort.
Quelle: PR Mutschke
