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Der verrohrte Kaitzbach zwischen der Zinzendorfstraße und der St. Petersburger Straße in der Dresdner Altstadt wird offengelegt und naturnah gestaltet.


Der verrohrte Kaitzbach zwischen der Zinzendorfstraße und der St. Petersburger Straße in der Dresdner Altstadt wird offengelegt und naturnah gestaltet. Damit will das Umweltamt nicht nur den ökologischen Zustand dieses Baches, sondern auch die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt verbessern. Dass das ein guter Weg ist, zeigt eine vom Umweltamt beauftragte Machbarkeitsstudie. Die Bauarbeiten am Gewässer sind für 2027 und 2028 terminiert, wenn die Planungen abgeschlossen sind und die wasserrechtliche Genehmigung vorliegt. Warum dieses Projekt nicht nur für den Kaitzbach bedeutsam ist, erklärt Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen: „Ein naturnah gestalteter Kaitzbach verbessert nicht nur die Gewässerqualität, sondern bietet zugleich als Stadtentwicklungsmaßnahme die Chance, eine blau-grüne Infrastruktur mit hoher Aufenthaltsqualität in der Dresdner Innenstadt zu etablieren. Zugleich leistet ein oberirdisch fließendes Gewässer einen wichtigen Beitrag zur Klimawandelanpassung. Auch im Kontext mit der BUGA 2033 stellt der Kaitzbach einen wichtigen Standort mit Lage im Grünkorridor zwischen Elbe und dem BUGA-Kerngelände Südpark sowie den Komplementärstandorten Botanischer Garten und den Campus der Technischen Universität Dresden dar.“

Lageplan und Perspektiven für offengelegten Kaitzbach © Büro Rehwaldt Landschaftsarchitekten Lageplan und Perspektiven für offengelegten Kaitzbach © Büro Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Umweltamtsleiter René Herold ergänzt: „Wir schaffen mit dieser Maßnahme hochwertige Grünflächen inmitten der Dresdner Altstadt und gewinnen dadurch wertvolle Synergieeffekte: Die Hochwassergefahr bei Starkregenereignissen wird gemindert und die Hitzebelastung im Stadtgebiet wird durch Verdunstung und Beschattung verringert. Die neuen Grünflächen wirken sich positiv auf den Wasserkreislauf und die Biodiversität aus und als neuer Erholungsraum ebenso auf die körperliche und psychische Gesundheit der Dresdnerinnen und Dresdner. Diese beachtliche Bilanz macht das Projekt so besonders.“

Das Ingenieurbüro iKD consult GmbH hat die Machbarkeitsstudie zur Offenlegung des Kaitzbaches auf 540 Meter Länge im Bereich der B-Plangebiete 389 A1 und 2.1 im Jahr 2022 durchgeführt. Im Jahr 2023 entwickelte das Büro Rehwaldt Landschaftsarchitekten ergänzend eine Gestaltungskonzeption, in der die Ziele der Gartendenkmalpflege, der Freiraumgestaltung im innerstädtischen Stadtgebiet und der Gewässerökologie untersucht und planerisch umsetzt wurden. Die Baukosten für die geplante Offenlegung des Kaitzbaches betragen insgesamt etwa 1,92 Millionen Euro (Stand: 2024). Die Maßnahme ist förderfähig mit Fördersätzen von bis zu 90 Prozent.

Das ist der Kaitzbach
Als ein Berichtswasserkörper nach Europäischer Wasserrahmenrichtlinie befindet sich der Kaitzbach in der Unterhaltungslast der Landeshauptstadt Dresden. Laut Europäischem Recht ist die Landeshauptstadt Dresden bis 2027 verpflichtet, für seine Berichtswasserkörper einen guten ökologischen Zustand (Wertstufe 2) herzustellen. Aktuell hat der Kaitzbach die Wertstufe 5. Durch die Offenlegung und naturnahe Gestaltung des Kaitzbaches soll die Wertstufe 2 erreicht werden.

Der rund zwölf Kilometer lange Kaitzbach entspringt in Kleinnaundorf, verbindet die Dorfkerne von Altkaitz, Altmockritz und Altstrehlen und verschwindet in der Dresdner Bürgerwiese in einer Verrohrung, über die er an der Carolabrücke in die Elbe mündet. Eine Chronik aus dem Jahr 1603 beschreibt den Bach wie folgt: „Solch Wässerchen ist Feuersnot halben, auch Förderung der Kurfürstlichen Münze und Säuberung der Stadt nicht ein geringes und mit Geld unbezahlbares Kleinod.“

Quelle: Landeshauptstadt Dresden