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Fridays, Parents und Scientists For Future Dresden überreichten am Montag Vormittag einen Katalog mit insgesamt 117 Vorschlägen für Klimaschutzmaßnahmen an die Dresdner Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen.

Fridays, Parents und Scientists For Future Dresden überreichten am Montag Vormittag einen Katalog mit insgesamt 117 Vorschlägen für Klimaschutzmaßnahmen an die Dresdner Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen.Im Januar stellte der Dresdner Stadtrat mit dem Beschluss „Fortschreibung der Klimaschutzziele der Landeshauptstadt Dresden“ fest, dass die bisher umgesetzten Maßnahmen in Dresden bei Weitem nicht ausreichen, um den Dresdner Beitrag zu den CO2-Emissionen auf ein klimaverträgliches Maß zu reduzieren.

117 Klimaschutzmaßnahmen an die Stadt Dresden übergeben   (Foto: PR)

Daher soll in zwei Jahren ein neues Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (IEuKK) beschlossen werden. Auch hat der Stadtrat verabschiedet, dass bis spätestens September ein Zwischenbericht vorgelegt werden muss, welcher konkrete Vorschläge für kurzfristig zu realisierende Maßnahmen enthält [1]. Dieser Vorgang droht nun durch die am 21. April verhängte Haushaltssperre unter die Räder zu geraten. Dabei sind sich die For-Future-Initiativen einig: Im Angesicht der Klimakrise sind zwei weitere Jahre ohne zentrale Schritte für den Klimaschutz in Dresden nicht mehr vertretbar. Andere Städte in Deutschland haben bereits gehandelt: Leipzig hat am 10. Juni 2020 ein Sofortprogramm für den Klimaschutz vorgestellt, für welches 40 Millionen Euro bereitgestellt werden. Am 20. Dezember 2019 wurde in Stuttgart ein 200 Millionen Euro schweres Aktionsprogramm „Weltklima in Not – Stuttgart handelt“ beschlossen. Auch die Coronakrise zeigt, dass konsequentes Handeln möglich ist und vorher undenkbare Schritte in kürzester Zeit Realität werden, wenn eine Krise ernst genommen wird.


Dazu Kevin Bauch von Fridays For Future Dresden: “Die For Future Gruppen in Dresden rufen dazu auf, die Stadt mit Ideen, Vorschlägen und Forderungen zu bombardieren, denn nur so können wir sie dazu bringen den Wandel wirklich voranzutreiben. Das Besondere an dieser Liste ist, dass sie so viele verschiedene Maßnahmen erhält. Da fragt man sich, was die Stadt wohl mehr Energie kostet - die Maßnahmen einfach umzusetzen, oder sich für jede einzelne eine Ausrede einfallen zu lassen, warum es angeblich nicht umgesetzt werden kann. Ich bin gespannt.”

Louise Hummel-Schröter von den Parents For Future Dresden ergänzt: "Demonstrationen sind wichtig, weil sie die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Klimakrise und ihre Dinglichkeit lenken. Und wir waren erfolgreich. Wenn auch zaghaft, aber es bewegt sich etwas in Dresden. Nun wollen wir zeigen, dass wir konstruktiv zu dieser Entwicklung beitragen wollen und Fehlentwicklungen nicht mehr hinnehmen werden.“
Im Katalog finden sich zentrale Anliegen wieder, wie, dass die Stadt klare und verbindliche Angaben zu ihren Klimaschutzzielen machen soll, sowie angeben soll, in welchen zeitlichen Abschnitten diese erreicht werden müssen.

117 Klimaschutzmaßnahmen an die Stadt Dresden übergeben   (Foto: PR)

“Der Zusammenhang zwischen steigendem CO2-Gehalt in der Atmosphäre und global steigenden Temperaturen ist seit über 30 Jahren Stand der Wissenschaft. Steigt der CO2-Gehalt weiter, so werden wir sehr bald Kipppunkte erreichen, ab denen sich selbst verstärkende Effekte zu einer extremen und nicht mehr kontrollierbaren Erwärmung führen werden. Um dies zu verhindern, muss jetzt Politik und Verwaltung handeln. Ein erster Schritt muss sein, die Verwaltung in Klimaschutzfragen mit wesentlich mehr personellen und finanziellen Mitteln auszustatten. Anderenfalls werden jegliche Klimaschutzbemühungen nicht zielführend sein können.”, so Peter Lucas von Scientists For Future Dresden.Klar ist, dass der Wandel in allen Bereichen stattfinden muss. Deswegen sind in dem Katalog auch viele kleinteilige, aber wichtige Schritte in Richtung einer nachhaltigen und klimaneutralen Stadt aufgeführt, z.B. temporär autofreie Straßenzüge, die Einführung von Klimaschutzbeauftragten in öffentlichen Gebäuden, sowie die Einbeziehung der künftigen Kosten von Klimaschäden bei Investitionsentscheiden.
Gemeinsam fordern Bauch, Hummel-Schröter und Lucas im Namen der drei For Future Initiativen:

“Die Stadt muss öffentlich bekannt geben, wie ihr Plan für den sofortigen Klimaschutz in Dresden aussieht. Wir haben mit einer Fülle an Ideen vorgelegt, nun muss die Stadt im September nachziehen.”
Anbei finden Sie Fotos von der heutigen Übergabe des Maßnahmenkatalogs an Eva Jähnigen. Bei Verwendung bitte "Parents For Future Dresden" als Quellen.
Den ganzen Maßnahmenkatalog finden Sie im Anhang. Außerdem ist er einzusehen auf der Internetseite der Scientists For Future Dresden: https://s4f-dresden.de/klimaschutz-massnahmenkatalog-fuer-dresden/

Quelle: Fridays For Future Dresden