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Julia Klöckner, sorgt für mehr Tierschutz in Zirkussen. Die Ministerin hat einen Verordnungs-entwurf vorgestellt, der die Zurschaustellung zahlreicher Wildtierarten dort ver-bietet.


Die Haltung im Zirkusbetrieb ist für die Tiere eine große Belastung: Sie sind an bis zu 50 wechselnden Orten im Jahr, Gehege und Ausläufe sind beengt. Dabei haben Wildtiere – im Vergleich zu domestizierten Tieren – höhere Ansprüche, wenn es um eine artgerechte Haltung geht. Der Umgang mit dem Menschen und mangelhafte Haltungsbedingungen verursachen bei Wildtieren deutlich mehr Stress als bei Haustieren.

Mehr Tierschutz in der Manege  Foto: MeiDresden.deMehr Tierschutz in der Manege Foto: MeiDresden.de
Deshalb verbietet Bundesministerin Julia Klöckner folgende Tiere in Wanderzirkussen: Giraffen, Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Primaten und Großbären. Diese Tiere dürfen nicht neu angeschafft werden. Andere Wildtierarten – etwa Großkatzen – sind nach Expertenmeinungen nicht rechtssicher zu verbieten. Dafür würden derzeit juristisch verwertbare wissenschaftliche Erkenntnisse nicht ausreichen.

Julia Klöckner: „Wildtiere gehören nicht in die Manege. Gerade in Wanderzirkussen leiden sie unter dem ständigen Reisen, den oft nicht artgerechten Bedingungen vor Ort. Klar ist deshalb: Hier geht der Tierschutz vor! Mit der Verordnung kommen wir einen großen Schritt voran. Verbunden mit dem klaren Ziel, das jetzt vorgelegte Verbot auf andere Wildtierarten auszuweiten. Voraussetzung dafür ist die wissenschaftliche Grundlage – damit ein Verbot auch rechtssicher ist und bei Klage Bestand hat.“

Zudem legt die Verordnung erstmals spezifische Anforderungen an die Haltung aller Tiere in Zirkussen fest. Das umfasst etwa:
• die Unterbringung in geeigneten Haltungseinrichtungen,
• die Versorgung der Tiere durch fachkundige Personen,
• Maßnahmen für die Behandlung kranker oder verletzter Tiere,
• die Beförderung in geeigneten Transportmitteln,
• die Beschränkung der Beförderungsdauer auf das erforderliche Maß sowie
• die Trainingsbedingungen nach Alter, Veranlagung, Leistungsbereitschaft, körperliche Belastbarkeit und Ausbildungsstand.

Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft