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Wetter. Im letzten Sommermonat 2021 befand sich Deutschland meist im Einflussbereich von Tiefdruckgebieten, die viel Regen mitbrachten.

Im letzten Sommermonat 2021 befand sich Deutschland meist im Einflussbereich von Tiefdruckgebieten, die ihren Schwerpunkt allmählich von den Britischen Inseln zum südlichen Skandinavien verlagerten. Sie führten zu häufigen Regenfällen, anfangs auch zu heftigen Gewittern mit örtlich extremen Niederschlagsmengen und sogar Tornados. Hoher Luftdruck und Sonnenschein blieben meist nur von kurzer Dauer. Die zunächst sommerlichenTemperaturen gingen im Laufe des Monats zurück und erreichten im letzten Drittel zeitweise herbstliches Niveau. So fiel der August 2021 geringfügig zu kühl, sehr niederschlagsreich und sonnenscheinarm aus. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

August war 30 Prozent zu nass und die Sonne schien 30 Prozent zu wenig ©MeiDresden.de /Mike SchillerAugust war 30 Prozent zu nass und die Sonne schien 30 Prozent zu wenig ©MeiDresden.de /Mike Schiller

Erstmals seit 2014 ein statistisch betrachtet zu kühler August

Der Temperaturdurchschnitt lag im August 2021 mit 16,4 Grad Celsius (°C) um 0,1 Grad unter dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die negative Abweichung 1,6 Grad. Damit erlebte Deutschland erstmals seit 2014 wieder einen relativ kühlen August. Auf der Vorderseite der Tiefdruckgebiete konnte in der ersten Monatshälfte immer wieder schwülwarme Luft einfließen, in der das Quecksilber gebietsweise über 30 °C kletterte. Regensburg meldete mit 33,2 °C am 15. den höchsten Augustwert. Typisch für einen mitteleuropäischen Sommermonat, gelangte später in zunehmendem Maße frische Meeresluft nach Deutschland und die Temperaturen gingen deutlich zurück. Besonders zum Monatsende blieben die Maxima häufig unter 20°C und die Minima sanken vereinzelt bis in Gefrierpunktnähe. Am 25. zeigte das Thermometer in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge 1,9 °C. In den nördlichen und westlichen Bundesländern wurde im August die 30-Grad-Marke meist nicht mehr überschritten.

August war 30 Prozent zu nass und die Sonne schien 30 Prozent zu wenig ©MeiDresden.de /Mike SchillerAugust war 30 Prozent zu nass und die Sonne schien 30 Prozent zu wenig ©MeiDresden.de /Mike Schiller

Regenplus von 30 Prozent

Im August fiel mit rund 100 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fast 30 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 77 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Plus bei rund 28 Prozent. Insgesamt war der Monat meist recht niederschlagsreich. Vor allem in der ersten und letzten Dekade traten heftige Gewitter mit örtlich extrem hohen 24-stündigen Mengen auf: Allein am 22. fiel in Wettin-Löbejün-Neutz, nordwestlich von Leipzig, mit 116,4 l/m² fast doppelt so viel Regen wie sonst im gesamten August. In der Region Großheide, nordöstlich von Emden, sorgte am 16. ein kräftiger Tornado der Stärke F2 für große Verwüstungen. Rund 50 Häuser wurden beschädigt, einige sind nicht mehr bewohnbar. Die trockensten Gebiete befanden sich mit örtlich nur 30 l/m² im östlichsten Münsterland, im Lee des Harzes und im nördlichsten Brandenburg. Die größten Monatsmengen fielen im östlichen Alpenvorland mit teils über 280 l/m².

Mit annähernd 155 Stunden unterschritt die Sonnenscheindauer im August ihr Soll von 200 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 30 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die negative Abweichung sogar gut 35 Prozent. Auf Rügen und in Vorpommern schien die Sonne mit örtlich über 210 Stunden am häufigsten. In der Lüneburger Heide und den zentralen Mittelgebirgen war sie mit rund 115 Stunden eher seltener zu sehen.

August war 30 Prozent zu nass und die Sonne schien 30 Prozent zu wenig ©MeiDresden.de /Mike SchillerAugust war 30 Prozent zu nass und die Sonne schien 30 Prozent zu wenig ©MeiDresden.de /Mike Schiller

Das Wetter in Sachsen im August 2021

Sachsen erreichte 16,0 °C (16,8 °C) und war damit das zweitkühlste Bundesland. Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge registrierte am 25. mit 1,9 °C den bundesweit tiefsten Augustwert. Der Freistaat war im Ländervergleich mit gut 170 l/m² (77 l/m²) und deutlichem Abstand zu seinen Konkurrenten, das niederschlagsreichste Gebiet. Damit war der August 2021 der drittnasseste seit 1881. Ergiebiger Dauerregen führte am 22. zu örtlich großen Niederschlagssummen: Belgershain, südöstlich von Leipzig, meldete 24-stündig 101,8 l/m². Die Sonne schien rund 150 Stunden (199 Stunden).

Quelle: DWD