Logo von MeiDresden.de

Auf der Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes Oberelbe wurde Anfang Juni beschlossen, die Leistungen im Dieselnetz für den Zeitraum ab Dezember 2021 bis Dezember 2031 an die DB Regio AG zu vergeben. Derzeit fahren nach einer Notvergabe auf den vier Strecken von Dresden nach Kamenz und Königsbrück, durch das Müglitztal nach Altenberg und zwischen Pirna und Sebnitz Züge der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB).

„Mit der langfristigen Vergabe sichern wir die wichtige Mobilität zwischen Ballungsraum und ländlichen Gebieten“, betonte der Bautzner Landrat Michael Harig, Vorsitzender des Zweckverbandes. "Besonders freut uns, dass wir die geplante Taktverdichtung nach Kamenz umsetzen können, da der Freistaat dem Verbund die benötigten zusätzlichen Mittel zur Verfügung stellt.“ Zukünftig fahren die Züge montags bis freitags zwischen 4.30 Uhr und 8.30 Uhr sowie zwischen 14.00 Uhr und 18.30 Uhr statt stündlich alle 30 Minuten.

Wie die Deutsche Bahn auf Nachfrage mitteilte, wird der Betrieb ab Dezember 2021 mit 21 bewährten und zuverlässigen Fahrzeugen des Typs Desiro (VT 642) aus dem Fuhrpark der DB Regio, die in der Werkstatt Dresden-Altstadt instandgehalten werden erfolgen.

Damit umfasst das Netz in Zukunft ein jährliches Volumen von rund 2,06 Millionen Zugkilometern. Ohne die Unterstützung aus dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr wäre die Taktverdichtung nicht möglich gewesen. Trotz der großen finanziellen Herausforderungen in Folge der Corona-Pandemie wird damit gleichwohl ein wichtiger Beitrag für die Klima- und Verkehrswende geleistet.

Im Zuge der europaweiten Ausschreibung konnte der VVO zudem einige Qualitätsverbesserungen zu wirtschaftlichen Preisen erzielen. So erhalten die zum Einsatz kommenden Fahrzeuge des Typs Desiro Classic des Herstellers Siemens innerhalb einer Übergangsfrist von 18 Monaten ein Re-Design. Sie werden zudem mit W-LAN, Steckdosen und einer modernen dynamischen Fahrgastinformation ausgestattet. Der bereits heute auf den Strecken bewährte Fahrzeugtyp ist zudem klimatisiert und barrierefrei.

„Wir danken den Mitarbeitern und dem Management der MRB, die nach der Insolvenz des vormaligen Betreibers kurzfristig mit viel Engagement den Verkehr übernommen haben und setzen auch für die Zeit bis zum geplanten Start des Nachfolgers auf eine gute Zusammenarbeit“, ergänzte Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO.

„Auch mit dem Übergang des Netzes an DB Regio bleibt die Transdev-Gruppe mit der Mitteldeutschen Regiobahn im Elektronetz Mittelsachsen und der Regionalbus Oberlausitz ein wichtiger Partner im Verbund.“ Der Betreiberwechsel hat für die operativen Mitarbeiter der MRB wenig Auswirkungen: Der VVO hat die Personalübernahme von Triebwagenführern und  Zugbegleitern sowie den Disponenten und Mitarbeitern der Dresdner Verwaltung in der Ausschreibung festgelegt. Der heute beschlossene Zuschlag kann jedoch erst nach Ablauf der Wartefrist erteilt werden und sofern unterlegene Bieter keinen Antrag auf Einleitung eines Nachprüfverfahrens stellen. Die Zuschlagserteilung ist für den 15. Juni 2020 vorgesehen.

 

Das VVO-Dieselnetz umfasst folgende Eisenbahnstrecken:
• RB 33 zwischen Dresden-Neustadt bzw. Dresden Hbf und Königsbrück,
• RB 34 zwischen Dresden Hbf und Kamenz,
• RB 71 zwischen Pirna und Sebnitz,
• RB 72 zwischen Heidenau und Altenberg,
• RE 19 zwischen Dresden Hbf und Altenberg