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Der am Montag, 8. April gestartete Verkehrsversuch auf dem Blauen Wunder, bei dem auf der  Brücke und dem Schillerplatz Radwege markiert wurden, wird vorzeitig beendet.

 

Der am Montag, 8. April 2024, gestartete Verkehrsversuch auf dem Blauen Wunder, bei dem auf der Loschwitzer Brücke und dem Schillerplatz Radwege markiert wurden und dafür auf dem Schillerplatz eine Linksabbiegerspur für den Autoverkehr weggefallen ist, wird vorzeitig beendet.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Der Grund für diese Entscheidung sind die Ergebnisse der ersten Woche, die zwar eine Verbesserung der Situation für Radfahrer und steigende Nutzerzahlen zeigen, gleichzeitig aber auch dramatische Auswirkungen auf den übrigen Verkehr. Wir haben gesehen, dass es besonders im morgendlichen Berufsverkehr der private und Dienstleistungsverkehr ebenso wie der ÖPNV sehr lange im Stau steht.“

Verkehrsversuch bringt mehr Probleme als Lösungen ©privatVerkehrsversuch bringt mehr Probleme als Lösungen ©privat

So waren die ersten Tage von zeitweise erheblichen Verkehrsbehinderungen und daraus resultierend mitunter deutlich verlängerten Reisezeiten geprägt. Das ist für viele Verkehrsteilnehmer ärgerlich, für Handwerker, mobile Pflegedienste in ihren eng getakteten Zeiten bei den Patienten, die gesetzlich vorgegebenen Einsatzfristen der Rettungsdienste und des kassenärztlichen Notdienstes nicht vertretbar. Das Einhalten von Arztterminen stellte sich für viele Seniorinnen und Senioren, die nach Blasewitz bzw. in die Innenstadt müssen, als schwierig bis unmöglich heraus. Die Fahrzeitverlängerungen der Buslinien 61 und 63 verbesserten sich zwar im Laufe der ersten Woche, betragen vor allem an Montagen bis zu 22 Minuten und haben das vorher festgelegte Abbruchkriterium von 12 Minuten damit deutlich überschritten. Nicht zuletzt verursachte der Rückstau des Verkehrs auf beiden Elbseiten erhebliche Belastungen für die Anwohner und ist mit dem Dresdner Luftreinhalteplan nicht vereinbar.

Verkehrversuch auf dem Blauen Wunder und am Schillerplatz wird vorzeitig beendet ©PrivatVerkehrversuch auf dem Blauen Wunder und am Schillerplatz wird vorzeitig beendet ©Privat

Hilbert: „Ein Verkehrsversuch ist ein bewährtes Instrument, um theoretische Betrachtungen zu überprüfen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund war der Versuch auf dem Blauen Wunder wichtig und hat Daten für die zukünftige Regelung des Verkehrs an diesem Nadelöhr geliefert. Das hier eine Lösung gefunden werden muss, die den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer gerecht wird, steht außer Zweifel.“

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn: „Die Situation für Radfahrer am Blauen Wunder war bisher schlecht. Deshalb hat der Stadtrat die Verwaltung schon mehrfach mit Beschlüssen beauftragt, Radfahrstreifen auf dem Blauen Wunder und am Schillerplatz einzuordnen. Das ist jedoch nicht so einfach, weshalb wir uns bewusst dafür entschieden haben, die Änderung nicht direkt dauerhaft umzusetzen, sondern es zunächst in einem Verkehrsversuch zu testen. Es wurden vorab klare Kriterien für einen Abbruch festgelegt und kommuniziert.“

Der Verkehrsversuch wird nicht sofort beendet. Das hat mehrere Gründe. Zum einen müssen Fachfirmen beauftragt werden, um die Markierungen zu entfernen und die Ampelanlage umzuprogrammieren. Je nach Verfügbarkeit der Firmen muss ein Zeitpunkt gefunden werden, an dem der Verkehr durch die Arbeiten so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Zum anderen ist vom heutigen Dienstag bis Donnerstag dieser Woche das vorher beauftragte externe Ingenieurbüro vor Ort, um Zählungen vorzunehmen, Reisezeiten und den Rückstau zu erfassen sowie Konflikte zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln zu beobachten. Diese Zahlen werden die Grundlage für weitere Planungen sein und für die geplante Anhörung am 2. Mai 2024 aufbereitet werden.

Statt wie ursprünglich geplant am 16. Juni endet der Verkehrsversuch nun am Sonntag, 28. April 2024. Das wurde am Dienstag, 16. April 2024, von Oberbürgermeister Dirk Hilbert gemeinsam mit dem zuständigen Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn in der Dienstberatung entschieden.

Zusätzliche Kosten entstehen durch das vorzeitige Ende des Verkehrsversuchs aller Voraussicht nach nicht.

Quelle: Landeshauptstadt Dresden