Die Landeshauptstadt Dresden und die Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) planen die Verlängerung der Straßenbahnlinie 8, um die neuen und bestehenden Mikroelektronikstandorte sowie Gewerbegebiete im Dresdner Norden optimal an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) anzubinden. Ziel ist es, eine zukunftsfähige ÖPNV-Verbindung zu schaffen, die insbesondere den neuen Produktionsstandort ESMC des taiwanesischen Halbleiterherstellers TSMC sowie die bestehenden Werke von GlobalFoundries und Bosch erschließt.

 Linie 8   Foto: © MeiDresden.de/Frank LooseLinie 8 Foto: © MeiDresden.de/Frank Loose

Dresdens Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn sagt: „Mit der Ansiedlung des Unternehmens ESMC, das im Gewerbegebiet Rähnitz ein neues Halbleiterwerk in Betrieb nehmen wird, sowie den geplanten Erweiterungen der bestehenden Werke im Dresdner Norden, steigt die Nachfrage nach einer zuverlässigen ÖPNV-Anbindung deutlich. Diese Entwicklungen bringen zahlreiche neue Arbeitsplätze mit sich und erfordern eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur. Die Verlängerung der Linie 8 ist ein zentraler Baustein, um den Mitarbeitern und Anwohnern eine nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität zu ermöglichen."

Die Planung erfolgt in enger Abstimmung mit den Unternehmen und der Stadtverwaltung, um eine möglichst schnelle Umsetzung zu gewährleisten. Derzeit werden im Rahmen der Vorplanung mehrere Trassenführungen untersucht. Nach einer ersten Eingrenzung werden die drei vielversprechendsten Varianten nun vertieft geprüft. Diese Trassen sollen eine umweltverträgliche, verkehrlich sinnvolle und technisch umsetzbare Lösung bieten.

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Im Detail handelt es sich um folgende Varianten:

Variante 1a: Vorerlenweg und Rähnitzer Allee Süd entlang der Wilschdorfer Landstraße
Diese Variante führt von der Haltestelle „Brunnenweg“ über den Vorerlenweg und die Rähnitzer Allee Süd. Sie verläuft weiter entlang der Wilschdorfer Landstraße bis zu den Gewerbestandorten GlobalFoundries und ESMC. Vorteil dieser Variante ist eine direkte und relativ kurze Verbindung zu den Zielstandorten, die sowohl bestehende Wohngebiete als auch das Gewerbegebiet erschließt.

Variante 1b: Westlich entlang der A4 über Rähnitzer Allee Süd und Wilschdorfer Landstraße
Diese Route führt westlich entlang der Autobahn A4 und schließt ebenfalls an die Rähnitzer Allee Süd an, bevor sie sich weiter entlang der Wilschdorfer Landstraße bis zu den Gewerbegebieten erstreckt.
Diese Variante bietet eine effiziente Verbindung für Berufspendler, könnte jedoch durch die Nähe zur Autobahn aufwendiger in der Umsetzung sein.

Übersicht Linie 8 Varianten   © Landeshauptstadt DresdenÜbersicht Linie 8 Varianten © Landeshauptstadt Dresden

Variante 2b: Parallel der Boltenhagener Straße, mit A4-Querung und Anschluss an die Wilschdorfer Landstraße
Bei dieser Option verläuft die Trasse parallel zur Boltenhagener Straße und überquert die A4 nördlich von Hellerau, bevor sie weiter über die Rähnitzer Allee Süd zur Wilschdorfer Landstraße führt.
Bei dieser Variante könnte der Verkehrsstrom an wichtigen Knotenpunkten entzerrt werden, sie erfordert jedoch umfangreiche Baumaßnahmen für die Autobahnquerung.

Um den stetig wachsenden Mobilitätsanforderungen im Dresdner Norden gerecht zu werden, hat die Landeshauptstadt Dresden der Planung höchste Priorität eingeräumt. Ziel ist es, die Vorplanung bis Ende 2024 abzuschließen. Im Anschluss daran wird der Stadtrat über die zu bevorzugende Trassenvariante entscheiden. Bevor der Bau beginnen kann, folgt die Genehmigungsplanung, die mit Einreichung der Planungen bei der Landesdirektion zur Planfeststellung endet. Im Planfeststellungsverfahren bestehen die regulären Beteiligungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger. Für die Planungsphasen nach Abschluss der Vorplanung erwägt die Landeshauptstadt derzeit eine Vergabe nach dem Model des kooperativen Planen und Bauens. So soll eine schnelle Umsetzbarkeit der Planung ermöglicht und Projektrisiken reduziert werden.

Die Planung erfolgt im Auftrag der Landeshauptstadt Dresden und der Dresdner Verkehrsbetriebe AG. Die Projektsteuerung übernimmt die städtische Gesellschaft STESAD GmbH. Zusätzlich sind zahlreiche städtische Ämter sowie externe Partner, wie die Stadtentwässerung Dresden und die SachsenEnergie, in das Projekt eingebunden.

Quelle: Landeshauptstadt Dresden