Das Wetter schlug Kapriolen zur Kasperiade und wartete mit der vollen Besetzung auf, um die Besucher zu überraschen. Von Supersonne über Regenhuschen bis zu Blitz und Donner waren alle vor Ort und boten gemeinsam mit den vielen Künstlern ein abwechslungsreiches und buntes Programm. Puppentheater aus ganz Deutschland luden zu insgesamt 36 Aufführungen in den Höfen und Gassen rund um den Radebeuler Kultur-Bahnhof ein. Die lebendigen Puppen „MuNo Dolls“ sorgten für volle Ränge und begeisterten Applaus auf der Arena, während sich die Kleinsten über die bunten Puppen „Mampf und Happs“ der Landesbühnen Sachsen amüsierten.
Das Fußtheater von Anne Klinge war die wohl außergewöhnlichste Darbietung dieses Kasperiade-Wochenendes. Ihre Hände und Füße verselbständigten sich und nahmen Gestalt und Persönlichkeit verschiedenster Charaktere an, die miteinander die aufregendsten Abenteuer bestritten, sich verliebten oder auch tanzten.
Arnold Böswetter avancierte zum scharfsinnig-senilen Star der Kasperiade und machte seinen Namen zum Programm. Das „böse Wetter“ spielte mit und krachte als einziger Donnerschlag mitten in seine Vorstellung. Der Schreck war nur kurz und die Sonne folgte dem Strahlen der Zuschauer und führte sommerlich und gut gelaunt durch die weiteren Aufführungen. Arnold Böswetter präsentierte ebenfalls das Highlight des Wochenendes – die große Kasperiade Gala am Samstagabend. Auf der Arena vorm Kultur-Bahnhof versammelten sich mehrere Hundert Zuschauer und erlebten besondere „Abendvarianten“ der Aufführungen vieler Künstler. Während P.Anika tagsüber den Kleinen mit Handpuppen den Froschkönig vorspielte, tauschte sie abends die Puppen gegen rotierende Feuerräder und Fackeln und entzündete flammende Begeisterung. Herr Böswetter konnte sich die ein oder andere Zote nicht verkneifen und hatte die Lacher auf seiner Seite. Für überraschte Gesichter sorgte er jedoch, als er sich die Maske des kauzigen Kultopas vom Kopf zog. Darunter verbarg sich ein bekanntes Gesicht, dem viele Besucher erst bei den Karl-May-Festtagen begegneten – der Ganove Locci, der in der Westernstadt Little Tombstone seit Jahren sein Unwesen treibt, ist das Alter Ego von Arnold Böswetter!
So viel gute Unterhaltung bei freiem Eintritt belohnten die Zuschauer mit reichlich Spenden in den Hut als Dank an die Künstler.
Auch zwischen den Vorführungen gab es viel zu erleben und zu entdecken. Handgemachte Musik, die riesigen schwebenden Figuren und die zu groß geratenen Zwerge „Elbstelzen“ kreierten ein zauberhaftes Ambiente, das die Fantasie beflügelt. Wer sich zwischendurch mal austoben wollte, fand in der Bewegungsbaustelle seinen Spielplatz. Auf dem Kinderflohmarkt konnte man nach Schätzen stöbern und das historische Pferdchen Karussell drehte vergnügt seine Runden.
Quelle: Große Kreisstadt Radebeul