„Die Stadt Lommatzsch gliedert sich in 38 Ortsteile. Entsprechend viele Straßen verbinden die auf 6.645 Hektar verteilten Orte. Mitten in der für ihre guten Böden bekannten Lommatzscher Pflege gelegen ist die Stadt als Ganzes stark landwirtschaftlich geprägt“, beschrieb Bürgermeisterin Dr. Anita Maaß ihre Stadt Lommatzsch. Aus dieser Charakterisierung ergab sich auch das erste Thema beim Besuch von Landrat Ralf Hänsel in Lommatzsch. „Das Geld, das für Straßensanierungen zur Verfügung steht, ist – wie mir viele Kommunen spiegeln – nicht auskömmlich. In Lommatzsch kommt hinzu, dass an Straßen, die stark durch landwirtschaftliche Maschinen genutzt werden, andere Anforderungen an Breite und Unterbau gelegt werden, was höhere Baukosten verursacht“, fasste Landrat Ralf Hänsel die Schilderungen zusammen. Daher wünscht sich Dr. Anita Maaß eine einfachere Budgetierung von Fördermitteln für den Straßenbau aus dem Finanzausgleichsgesetz, ohne Umweg über eine Beantragung über den Landkreis.
Nach der Fahrt durch die Lommatzscher Pflege war das Feuerwehrgerätehaus in Neckanitz ein Besuchspunkt. „Derzeit in einer Scheune untergebracht bedarf diese eines Umbaus oder es braucht einen Neubau, der in das historische Ensemble passt“, erläuterte Dr. Anita Maaß. „Mit nur vier Ortswehren in Lommatzsch herrscht bereits eine schlanke Struktur. Die Ortswehr Neckanitz hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt und hat die notwendige Einsatzstärke, sodass an der Stelle zukünftig Investitionen wichtig und notwendig sind. Ich würde mich freuen, wenn Bürgermeisterin und der zukünftige Kreisbrandmeister Thomas Fischer hier für erste Gespräche zueinander finden würden“, so Landrat Ralf Hänsel.
Bei einem abschließenden Bummel durch die Innenstadt war das Thema Stadtumbau Kern der Gespräche. „Mir ist aufgefallen, dass in dieser Hinsicht in Lommatzsch bereits viel passiert ist. In Schaufenstern wird im Prinzip gewohnt. Zudem ist eine hohe Dichte an Praxen – Ärzte, Physio- und Ergotherapie – zu sehen. Das ist aus meiner Sicht die einzig mögliche Entwicklung für unsere Innenstädte“, so Landrat Ralf Hänsel.
Auch Dr. Anita Maaß sieht in Wohngebieten am Stadtrand einen Fehler, wenn gleichzeitig die Innenstädte leer stehen. „In der Stadt haben wir natürlicherweise eine bessere Durchmischung der Generationen als in Wohngebieten, in denen üblicherweise Menschen gleichen Alters bauen, die dann gemeinsam altern und wegziehen. So entstehen nur neue Brachen. Das versuchen wir in Lommatzsch zu verhindern.“
Quelle: Landratsamt Meißen