Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Sachsen zieht eine positive Bilanz des zweijährigen Projekts „Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr!“. Das von der Deutschen Postcode Lotterie finanzierte Projekt klärte über die Europäische Wildkatze auf. Ein weiteres Ziel war, Verwechslungen mit Hauskatzen zu verhindern. Der BUND Sachsen stärkte durch umfassende Bildungsarbeit, Exkursionen und Schulungen die Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema.

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Almut Gaisbauer, Leiterin des Projektes „Wildkatzen – Vorsicht Verwechslungsgefahr!“ beim BUND Sachsen: „Die Wildkatze breitet sich in Sachsen langsam aus. Nachweise gibt es bereits im Leipziger Auwald, Werdauer Wald, dem Vogtland und der Dübener Heide. In den letzten zwei Jahren haben wir deshalb intensiv daran gearbeitet, auf die Gefahren der Verwechslung von Europäischen Wildkatzen mit Hauskatzen aufmerksam zu machen. Dabei stand die umfassende Aufklärungsarbeit zu den Unterscheidungsmerkmalen von Haus- und Wildkatzen im Mittelpunkt. Verwechslungen mit Hauskatzen sind eine echte Gefahr für Wildkatzen: Viel zu oft werden Wildkatzenjunge für ausgesetzte Hauskätzchen gehalten und aus dem Wald mitgenommen. “

Der BUND Sachsen informierte viele Menschen durch Vorträge, Informationsveranstaltungen und Exkursionen. Zudem wurden Tierarztpraxen, Tierschutzvereine und Touristeninformationen aktiv über das Vorkommen der Wildkatze in Sachsen unterrichtet und Informationsmaterial zur Verfügung gestellt. Bei speziellen Schulungen für interessierte Freiwillige, Tierärzt:innen und Tierarzthelfer:innen beriet der BUND Sachsen sie zum Umgang mit gefundenen Katzen. Damit erweiterte er das Wissen über die Wildkatze auch in Fachkreisen.

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Gaisbauer: „Die Aufklärung von Tierärzt:innen und Tierschutzvereinen lag uns besonders am Herzen, denn sie sind erste Ansprechpersonen, wenn eine verletzte Wildkatze gefunden oder ein Jungtier eingesammelt wird. In keinem Fall dürfen Wildkatzen mit Hauskatzen zusammengebracht werden. Dabei können Krankheiten übertragen werden, gegen die Wildkatzen nicht gewappnet sind.“
Wer eine junge oder verletzte Katze im Wald findet und sich nicht sicher ist, ob es sich um eine Wildkatze handelt, kann das Wildkatzenbüro des BUND Sachsen kontaktieren. Zudem wurde im Wildkatzendorf Hütscheroda (Thüringen) ein Notfalltelefon eingerichtet. Es dient dazu Nothilfe zu vermitteln, falls unklar ist, ob eine Wildkatze tatsächlich Hilfe braucht. Unser Ziel ist, dass gesunde Wildkatzenjunge im Wald verbleiben. In ihrer natürlichen Umgebung sind sie sicher und benötigen meist keine menschliche Hilfe.

Wildkatzenbotschafter*innen setzen Aufklärungsarbeit fort
Der BUND Sachsen wird seine Aufklärungsarbeit rund um die Wildkatze fortsetzen. Engagierte Wildkatzenbotschafter*innen werden zukünftig wichtige Informationen über das Verhalten und den Schutz dieser gefährdeten Art vermitteln. Dafür werden sie sachsenweit an Infoständen zu finden sein.

Hintergrund
Das Projekt „Vorsicht Wildkatze“ setzt der BUND Bundesverband gemeinsam mit den Landesverbänden Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfahlen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Thüringen und dem Wildkatzendorf Hütscheroda um. Das zweijährige Projekt wurde von der Deutschen Postcode Lotterie gefördert.
Alle Informationsmaterialien sind auf der Projektwebsite zu finden: https://www.bund-sachsen.de/tier-pflanze/wildkatze/verwechslungsgefahr

Quelle: BUND Sachsen