Für die denkmalgerechte Sanierung von Schloss Lauenstein stellt der Freistaat Sachsen gut 202.000 Euro aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege bereit. Hinzu kommen Mittel in gleicher Höhe aus dem Programm »Förderung der Industriekulturstätten im Erzgebirge« des Bundes. Die Fördermittel sind für das Torhaus – den repräsentativen Hauptzugang zur Schlossanlage – vorgesehen. Sie fließen in Restaurierungs- und Instandsetzungsarbeiten im Bünau-Saal und in den zentralen Nebenräumen. Staatsminister Thomas Schmidt hat Altenbergs Bürgermeister Markus Wiesenberg heute (12. September 2024) die beiden Fördermittelbescheide auf dem Schloss überreicht. Die repräsentativen Innenräume werden nach der denkmalgerechten Sanierung für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 450.000 Euro.

© Schlösserland Sachsen/Manfred Lohse © Schlösserland Sachsen/Manfred Lohse

Staatsminister Thomas Schmidt: »Schloss Lauenstein ist ein bedeutendes Zeugnis unserer sächsischen Geschichte und eng mit dem Zinnbergbau im angrenzenden Zinnwald verbunden. Es spiegelt den Reichtum wider, der durch den Bergbau im Osterzgebirge entstanden ist. Nicht ohne Grund zählt das Schloss bei Altenberg zum sächsisch-tschechischen Welterbe Montanregion Erzgebirges/ Krušnohoří. Ich bin sehr froh, dass wir jetzt zusammen mit dem Bund den Bünau-Saal vor dem Verfall bewahren können und er künftig öffentlich nutzbar ist.«

Das Renaissance-Schloss liegt auf einem Felsen über dem Müglitztal im Osterzgebirge und zählt zu den kulturellen Highlights der reichen sächsischen Denkmallandschaft. Es beeindruckt nicht nur durch seine imposante Architektur, sondern auch durch seine Bedeutung als kultureller Treffpunkt und Geschichtsort. Über Jahrhunderte hinweg war es ein Zentrum des deutsch-böhmischen Adels und der Verwaltung. Die Adelsfamilie von Bünau hatte ihren Sitz auf Schloss Lauenstein. Sie war zwischen 1517 und 1821 maßgeblich an der Entwicklung des Bergbaus auf der sächsischen Seite beteiligt. Heute ist Schloss Lauenstein ein beliebtes Ausflugsziel. Es beherbergt das Osterzgebirgsmuseum der Stadt Altenberg, das die Geschichte der Region lebendig werden lässt. Seit 2019 ist der Schlosskomplex Teil der Welterbestätte Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří und einer der 17 Bestandteile auf sächsischer Seite. Weitere fünf befinden sich auf der tschechischen Seite und komplettieren das grenzübergreifende Welterbe. Neben dem Schloss ist auch die Stadtkirche – die Kirche St. Marien und Laurentin zu Lauenstein – Bestandteil des Welterbes.

Bürgermeister Markus Wiesenberg: »Ich freue mich über diese Unterstützung wirklich sehr und es macht Mut, wenn Bund und Land die Stadt Altenberg mit seinen Denkmalen in dieser Form wertschätzen.«

Schloss Lauenstein ist außerdem Standort eines Projektes der »European Heritage Volunteers«. In dem Programm widmen sich junge Freiwillige aus aller Welt Denkmalen. In der Regel sind sie Studierende und Absolventen denkmalpflegerischer Studiengänge. Auch die Einsatzstätten haben einen internationalen Hintergrund. Der Trainingskurs auf Schloss Lauenstein begann 2023 und wurde 2024 fortgesetzt. Die jungen Leute arbeiten an verschiedenen Wandmalereien im Hauptschloss und dem Wirtschaftshof. Sie kartieren, reinigen und führen Konservierungsmaßnahmen durch. Auch hier unterstützt der Freistaat Sachsen mit finanziellen Mitteln in Höhe von jeweils 10.000 Euro.

Hintergrund
Zur Unterstützung der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří hat der Bund – vertreten durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) – 2021 das Programm »Förderung der Industriekulturstätten im Erzgebirge« aufgelegt. Der Freistaat Sachsen stellt Mittel in gleicher Höhe bereit. Der Fördertopf war insgesamt mit fünf Millionen Euro an Bundes- und fünf Millionen Euro an Landesmitteln ausgestattet.

Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung