In einem der größten Beschaffungsvorhaben der Unternehmensgeschichte kauft die Deutsche Bahn (DB) 73 neue ICE. Das Investitionsvolumen von insgesamt rund zwei Milliarden Euro entfällt auf 56 ICE L des spanischen Herstellers Talgo und auf 17 ICE 3neo von Siemens Mobility. Die bestellten Züge sollen ab 2026 auf die Schiene kommen und bis 2030 ausgeliefert werden. Insgesamt investiert die DB damit jetzt rund 12 Milliarden Euro in neue Fernverkehrszüge. Das durchschnittliche Alter der ICE- und Intercity-Züge sinkt bis 2030 von heute 18 auf dann 12 Jahre. Das Highlight des ICE L ist der niveaugleiche Ein- und Ausstieg an 76 Zentimeter hohen Standardbahnsteigen. Dieser bedeutet ein deutliches Plus an Komfort für alle Reisenden. Auch beim ICE 3neo kommen den Fahrgästen zahlreiche Neuerungen zugute, wie etwa Tablethalter und Steckdosen an allen Plätzen. Neue Reservierungsanzeigen mit farbigen LED-Leuchten informieren auf einen Blick über reservierte und freie Sitzplätze. Mobilfunkdurchlässige Scheiben sorgen für stabilen Empfang im Zug.

Der ICE L und ICE 3neo (Grafik: DB AG) Der ICE L und ICE 3neo (Grafik: DB AG)

 

Dr. Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr: „Die DB durchläuft in den kommenden Jahren eine umfassende Frischzellenkur. Das gilt für das Schienennetz genauso wie für unsere Züge. Schon in diesem Jahr erhalten wir im Schnitt drei neue ICE pro Monat. Mit zusätzlich zwei Milliarden Euro machen wir noch mehr Tempo bei der Verjüngung unserer Zugflotte. Die Menschen wollen Bahn fahren. Mit neuen Zügen, mehr Komfort und schnelleren Verbindungen werden wir dem Nachfrageboom für umweltfreundliche Mobilität auf der Schiene gerecht.“

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitalisierung und Verkehr: „Die neuen Züge stehen für den Fortschritt auf der Schiene – schnell, digital, barrierefrei. Sie schaffen nicht nur mehr dringend benötigte Kapazität, sondern erhöhen auch die Qualität und den Komfort für die Fahrgäste. In Kombination mit unserem Maßnahmenpaket zur Ertüchtigung des Netzes wird die Verjüngung der Flotte aber vor allem für eines sorgen: mehr Verlässlichkeit im Betrieb.“

Foto:  Deutsche Bahn AG/ TalgoFoto: Deutsche Bahn AG/ Talgo

Durch die neuen Züge kommen noch einmal 39.000 Sitzplätze in die ICE-Flotte. Darunter werden dann insgesamt 90 ICE 3neo und 79 ICE L sein. Für diese Züge hatte die DB entsprechende Rahmenverträge mit den Herstellern abgeschlossen. Vom ICE 3neo sind jetzt die Fahrzeuge abgerufen, für den ICE L hat die DB noch eine Option über weitere 21 Züge.

Foto: Deutsche Bahn AG/ Tobias HolzerFoto: Deutsche Bahn AG/ Tobias Holzer

Der ICE L: Einsatz in ganz Deutschland
Der 230 Stundenkilometer schnelle ICE L wird ab Oktober 2024 erstmals zwischen Berlin und Amsterdam unterwegs sein. Mit dieser zusätzlichen Bestellung weiterer Züge wird der ICE L dann nicht nur auf einzelnen Strecken, sondern überall in Deutschland zum Einsatz kommen. Der ICE L bietet darüber hinaus mit kürzeren Wagen, einem neuen Beleuchtungskonzept sowie dem neuen Innenraumdesign ein deutlich verbessertes Raumgefühl. Dank Mehrsystemlokomotive ist zudem der zeitsparende Einsatz im grenzüberschreitenden Verkehr möglich. Das wird künftig auch Verbindungen nach Dänemark (Kopenhagen) und Österreich (Wien) umfassen.

Foto: Deutsche Bahn AG/ Stefan WildhirtFoto: Deutsche Bahn AG/ Stefan Wildhirt

Der ICE 3neo: Einsatz über die Rennstrecken
Die ersten ICE 3neo sind bereits seit Dezember 2022 im Einsatz und bewähren sich außerordentlich gut. Mit seinem neuen Hublift bietet auch der ICE 3neo einen erheblich verbesserten Zustieg für Rollstuhlfahrer:innen. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h ist der ICE 3neo vor allem für Verbindungen über die deutschen Rennstrecken vorgesehen, etwa zwischen NRW und Frankfurt und weiter nach/von München (über die neue Schnellfahrstrecke Wendlingen–Ulm) oder zwischen Berlin und München. 2024 wird der Zug dann auch die störanfälligen Vorgängermodelle auf den Verbindungen von Frankfurt nach Amsterdam und Brüssel ersetzen.

Foto: Deutsche Bahn AG/ Patrick KuschfeldFoto: Deutsche Bahn AG/ Patrick Kuschfeld

Quelle: Deutsche Bahn AG