Im vergangenen Monat hat ÖKO-TEST in Kindersonnencremes verbotene Weichmacher nachgewiesen. Nun wollten die Verbraucherschützer wissen, ob auch Sonnenschutzmittel für Erwachsene belastet sind. Das ÖKO-TEST-Ergebnis: In acht von 19 Produkten stecken die verbotenen Substanzen. ÖKO-TEST hat 19 Sonnenschutzmittel auf Weichmacher getestet, darunter auch zwei Naturkosmetikprodukte. In acht Produkten ist ÖKO-TEST auf die in Kosmetika als Inhaltsstoff verbotenen Weichmacher Di-n-hexylphthalat (DnHexP), DEHP oder DIBP gestoßen.
Bei den Funden handelt es sich nicht um einen Inhaltsstoff, sondern um eine Verunreinigung. In Verdacht steht der chemische UV-Filter DHHB, der mit dem Weichmacher verunreinigt sein kann. Laut ÖKO-TEST wurde der verbotene Weichmacher DnHexP nur in Sonnenschutzmitteln gefunden, die den UV-Filter DHHB enthalten – aber nicht in allen. Manche Hersteller geben allerdings an, dass diese Verunreinigungen „technisch unvermeidbar“ wären.
„Unsere Haltung dazu ist ganz klar: Wenn Verunreinigungen des UV-Filters DHHB mit einem verbotenen Weichmacher wirklich ‚unvermeidbar‘ sind, wie manche Hersteller sagen, dann müssen sie sich nach Alternativen zu dem Filter umschauen,“ sagt Katja Tölle, stellvertretende ÖKO-TEST-Chefredakteurin.
Der höchste DnHexP-Gehalt steckt laut Laborbefund im Annemarie Börlind Sun Care Sonnen-Fluid SPF 30. Die Rückstände sind in einer Größenordnung, bei der ÖKO-TEST noch von Spuren spricht. Aus ÖKO-TEST-Sicht geben die Funde keinen Anlass für Panik. „UV-Strahlung ist und bleibt die Hauptursache für Hautkrebs, deshalb sollte man keinesfalls aus lauter Bedenken auf Sonnenschutz verzichten“, so Tölle.
Verbraucherinnen und Verbraucher können auf der Inhaltsstoffliste nachlesen, ob das Produkt den UV-Filter DHHB enthält oder zu zertifizierter Naturkosmetik greifen, die die Anwendung chemischer UV-Filter ausschließt. Andere Weichmacher als DnHexP können allerdings auch hier als Verunreinigung auftauchen – etwa als Übergang aus der Verpackung.
Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Juli-Ausgabe des ÖKO-TEST Magazins oder unter: oekotest.de/14647
Quelle: ÖKOTEST