Erfolgsmeldung von der Auswilderungsfläche der Feldhamster in Nordsachsen: Die im Mai ausgewilderten Tiere haben Nachwuchs. Die ersten Jungtiere wurden vor wenigen Tagen erstmals auf den zur wissenschaftlichen Begleitung installierten Wildkameras gesichtet und machen augenscheinlich einen guten Eindruck. Damit ist nach der Auswilderung im Frühjahr nun der nächste Meilenstein für die Rettung der vom Aussterben bedrohten Feldhamster gelungen. „Ich freue mich, dass die erste Auswilderung schon Erfolg hat; ich freue mich über den Hamsternachwuchs und wünsche noch möglichst viele Jungtiere. Feldhamsterschutz bedeutet nicht nur Erhalt unserer heimischen Hamsterart, sondern auch Wiederherstellung von Lebensräumen und Erhalt vieler Tier- und Pflanzenarten unserer Äcker. Schließlich stehen Feldhamster für eine vielfältige Kulturlandschaft, für naturverträglichen Ackerbau und somit für ein ganzes Ökosystem“, sagt der Sächsische Umweltminister Wolfram Günther.
In dem Artenschutzprojekt engagiert sich das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft gemeinsam mit dem Zoo Leipzig und den weiteren Partnern des Arbeitskreises „Kooperativer Feldhamsterschutz im Freistaat Sachsen“ für den Erhalt und Schutz dieses charismatischen Feldbewohners, dessen Bestand in der zurückliegenden Dekade aufgrund von Klima- und Lebensraumveränderungen kurz vor dem Aussterben stand. „Es ist schon fünf nach Zwölf für die Feldhamster in Sachsen und wir sind froh, dass das Projekt gute Fortschritte macht. Der Erhalt bedrohter Arten weltweit, aber auch vor unserer eigenen Haustür, ist eine große Herausforderung für alle Akteure“, sagt Leipzigs Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Des Weiteren verkündet er, dass auch die Zuchtsaison im Zoo Leipzig gut gestartet ist und die ersten Jungtiere 2024 geboren wurden, so dass idealerweise auch 2025 wieder Feldhamster aus dem Bestand ausgewildert werden können.
Voraussetzung dafür ist neben dem Aufkommen des Nachwuchses auch die Bereitschaft weiterer Landwirte in der Region, Auswilderungsflächen bereitzustellen und zu bewirtschaften. „Ich bin stolz, mit meiner feldhamsterfreundlich bewirtschafteten Fläche das Projekt unterstützen zu können und an der Rettung einer oder sogar mehrerer Arten beteiligt zu sein. Denn in den Blüh- und Luzernestreifen sowie dem Wintergetreide finden auch viele andere heimische Säugetier-, Vogel- und Insektenarten einen nahrhaften Lebensraum. Ich freue mich über jeden Kollegen, der mitmacht“, sagt Landwirt André Kleiber.
Quelle: Zoo Leipzig