Die Elbe von der Quelle im Riesengebirge bis zur Mündung in rund 23 Tagen durchschwimmen: Chemieprofessor Fath richtet mit seinem Extremschwimmen über 1080 km à ca. 45 km Tagespensum die
Aufmerksamkeit auf die Gewässergüte. Die Nationalpark- und Forstverwaltung ist Teil und Mitinitiator der Bildungs- und Informationsaktion „Pure Elbe“ und empfing gestern den schwimmenden Professor
gemeinsam mit Neuntklässlern der Nationalparkschule Königstein bei seiner ersten sächsischen Etappe in Bad Schandau. Die Jugendlichen beschäftigten sich an diesem Tag mit den menschlichen Einträgen in Gewässer und deren Folgen für Lebewesen und Ökosysteme.

Schwimmaktion wirbt für Verbesserung der Gewässergüte  Foto: Marko Förster  Schwimmaktion wirbt für Verbesserung der Gewässergüte Foto: Marko Förster

Die Elbe als Wanderkorridor und Zugroute für Gewässerarten, Vögel und Fledermäuse ist eine wichtige Verbindung zwischen den Nationalparken Sächsische und Böhmische Schweiz. Der Fluss ist hier
aufgrund nicht vorhandener Staustufen für wandernde Tierarten sehr durchgängig. Durch geringe Uferbefestigung ist eine Vielzahl an dynamischen Lebensräumen für die Tierwelt vorhanden, darunter Kies-, Sand- und Schlammbänke. „Aus Sicht der Elbearten, wie insbesondere Lachs und Flussregenpfeifer, freuen wir uns, dass die Elbe in Deutschland ganz überwiegend frei strömt und damit freie Lebens- und Wanderbedingungen bietet. Diese Strukturvielfalt und Durchgängigkeit ist auf tschechischer Seite und in vielen weiteren europäischen Flüssen nicht mehr gegeben, ist aber gleichwohl grundlegend für die Artenvielfalt.

Die Aktion Pure Elbe ist für uns deshalb so bedeutend, weil sie aufzeigt, wie wichtig gesunde Flüsse als Lebensader sind und welche Rolle wir Menschen dabei spielen können!“, sagt Ronny Goldberg, Referent Arten und Biotopschutz in der Nationalpark- und Forstverwaltung von Sachsenforst. Professor Fath und sein wissenschaftliches Team der Hochschule Furtwangen nehmen täglich Wasserproben, um das Wasser auf Rückstände wie Mikroplastik zu prüfen und die Gewässergüte auszuwerten.

Julia Harzdorf vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie stellte im NationalparkZentrum Messergebnisse zur Gewässergüte vor. Demnach ist der chemische Zustand der Elbe in Sachsen immer noch schlecht. Die Bedeutung der Elbe als Lebensader sichtbar zu machen und einen nachhaltigen Tourismus zu fördern, gehört zu den Zielen des europäischen Verbundes ELBE PARKS. Darin sind seit 2020 dreizehn Großschutzgebiete entlang der Elbe vernetzt, um die „Flusslandschaft Elbe“ gemeinsam und grenzüberschreitend zu erhalten und zu entwickeln.

Die ganze Reise durch die Elbe lässt sich auf der Projektwebseite auf einer Karte live mitverfolgen: www.pureelbe.org

Quelle: Staatsbetrieb Sachsenforst