Die Talsperre Stollberg im Erzgebirge wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. Sie staut das Wasser des Querenbaches und wird deshalb oft auch »Querenbachtalsperre« genannt. Die Talsperre enthält außerordentlich klares Wasser mit Sichttiefen oftmals bis zum Grund in 15 Metern Tiefe. Denn das Einzugsgebiet der Talsperre liegt in einem Waldgebiet, das wenig besiedelt ist. Das Wasser wird zur Trinkwasserversorgung von Stollberg und den angrenzenden Gemeinden genutzt.
Eine weitere Besonderheit der Talsperre ist der Entnahmeturm, der aus dem Stausee ragt. Im Volksmund wird er auch gern als Dornröschenturm bezeichnet. Er besteht aus Beton und ist mit Bruchsteinen verkleidet. Aus zwei verschiedenen Höhen kann von hier aus Wasser entnommen und an das Wasserwerk Stollberg abgegeben werden. Am Boden des Turms befinden sich zudem die beiden Grundablassleitungen, die im Damm direkt hinter dem Turm in einen Stollen münden.
Seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1954 gab es mehrere Baumaßnahmen an der Talsperre. So wurden zwischen 1971 und 1972 alle Armaturen im Entnahmeturm und den Grundablassleitungen erneuert. Der Turm selbst wurde im Jahr 2001 saniert. Zwischen 2010 und 2011 erfolgte die Erneuerung der wassertechnischen Ausrüstung, kurz darauf wurde eine elektronische Armaturensteuerung mit digitaler Datenübertragung nachgerüstet. Um die Talsperre fit für den Klimawandel zu machen, soll in den nächsten Jahren die Bereitstellungssicherheit für der Rohwasserabgabe für die Trinkwasserversorgung weiter erhöht werden. Die Landestalsperrenverwaltung erarbeitet dazu derzeit eine Vorplanung.
Hintergrundinformationen
Die Talsperre Stollberg wurde zwischen 1949 und 1954 gebaut. Sie wurde 1954 in Betrieb genommen. Das Rohwasser der Talsperre wird im Wasserwerk Stollberg aufbereitet, das sich direkt am Fuß des Staudammes befindet. Das Wasserwerk wird vom Regionalen Zweckverband Wasserversorgung Lugau-Glauchau betrieben. Gleichzeitig dient sie dem Hochwasserschutz der unterliegenden Kommunen.
TECHNISCHE DATEN
Lage: Stollberg, Erzgebirge
Bauzeit: 1949 - 1954
HYDROLOGIE / NUTZUNG
gestautes Gewässer: Querenbach
Gesamteinzugsgebiet: 5,29 km²
mittlerer Jahreszufluss: 2,18 Mio. m³
Kapazität Rohwasserabgabe: 0,97 Mio. m³ / Jahr
STAUBECKEN
Gesamtstauraum: 1,129 Mio. m³
davon Betriebs- und Reserveraum: 1,00 Mio. m³
gewöhnlicher Hochwasserrückhalteraum: 0,129 Mio. m³
max. Beckentiefe / Stauhöhe: 17,70 m
ABSPERRBAUWERK
Bauart: zonierter Erdschüttdamm mit Innendichtung aus Lehm
Höhenlage der Mauerkrone: 446,00 m ü. NN
Kronenlänge: 330,00 m
Kronenbreite: 4,70 m
Höhe über Talsohle: 21,30 m
Bauwerksvolumen: 205.000 m³
Quelle; Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen