Gegen 17:30 Uhr wurde Landrat Michael Geisler am 6. November 2024 von Staatsminister Martin Dulig telefonisch über die kurzfristig vorgesehene Sperrung der Elbbrücke in Bad Schandau (B 172) informiert. Parallel informierte das Landesamt für Straßenbau und Verkehr die Beigeordnete des Landkreises.
Unmittelbar nach dieser erstmaligen Information des Landkreises am gestrigen Abend erfolgten durch Landrat Geisler Gespräche mit der Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH (RVSOE), um Sofortmaßnahmen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Vorbereitung der Brückensperrung einzuleiten. Mit dem Bad Schandauer Bürgermeister setzte sich der Landrat ebenfalls in Verbindung.
Der Kreisbrandmeister wurde zudem beauftragt vorbereitende Maßnahmen zur Gewährleistung des Rettungsdienstes sowie zur Sicherstellung des Feuerwehrdienstes einzuleiten und sofort entsprechende Gespräche noch in der Nacht zu führen. Auch die betroffenen Feuerwehren sowie der Rettungsdienst wurden informiert. Ein Rettungswagen wurde aus Pirna nach Königstein verlegt, um die Hilfsfristen linkselbisch abzusichern.
Im Anschluss erfolgten durch den Landrat Informationen an die Medien, um die Bevölkerung möglichst umgehend über die bevorstehende Sperrung durch das Landesamt für Straßenbau und Verkehr als Straßenbaulastträger zu informieren.
Landrat Michael Geisler findet zu dieser Situation klare Worte: „Die Sperrung der Brücke in Bad Schandau trifft die Einwohner unseres Landkreises hart, insbesondere die Berufspendler, die betroffenen Schüler und ihre Eltern, Jugendliche in der Ausbildung ebenso wie Senioren bei ihren Besorgungen. Zudem trifft es die Infrastruktur der gesamten Hinteren Sächsische Schweiz empfindlich. Große Herausforderungen stellen sich jetzt nicht nur für Rettungsdienst, Feuerwehreinsatzbereitschaft und den Öffentlichen Personennahverkehr sondern auch für die regionale Wirtschaft und unsere tschechischen Nachbarn. In der Tat müssen wir die Bad Schandauer Brücke als eine der Verkehrshauptschlagadern in unserer Region betrachten. In jeglicher Hinsicht stellen sich gewaltige Fragen zur gegenwärtigen Bewältigung der Situation und zur mittelfristigen Entwicklung der Region. In dieser Dimension und mit all ihren Auswirkungen ist die Sperrung für den Landkreis und für unsere Einwohner weder kurz- noch langfristig tragbar. Die Umleitungen für unsere Bürgerinnen und Bürger sowie die Gefahr, dass die Region abgehängt werden könnte, sind schlichtweg eine Zumutung. Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Freistaat alle Kraftanstrengungen unternimmt, um bei den Problemen für die Anwohner und die Stadt Bad Schandau sowie der angrenzenden Gemeinden pragmatische Lösungen zu ermöglichen und selbstverständlich auch dafür, dass schnellstmöglich für eine Wiederherstellung der Infrastruktur Sorge getragen wird.“
Derzeit ist die Landkreisverwaltung intensiv mit der weiteren Sachverhaltsaufklärung befasst und dem Einleiten von Maßnahmen zur Linderung und Steuerung der Auswirkungen der Brückensperrung. Diese betreffen unter anderem den Rettungsdienst, Schülerverkehr sowie die Feuerwehreinsatzbereitschaft.
Am heutigen 7. November 2024 fanden bereits Beratungen mit den Leistungserbringern Rettungsdienst zur Kompensierung der Brückensperrung statt. Hintergrund hierfür ist, dass die in Bad Schandau stationierten Rettungswagen bisher rechts und linkselbisch im Einsatz waren. Für die Zeit der anstehenden Brückenprüfung wurden Sofort-Maßnahmen vereinbart sowie Perspektivszenarien besprochen, diese sind nun zu prüfen. Ebenso werden heute durch die Städte und Gemeinden, dem Landratsamt sowie der Integrierten Regionalleitstelle Dresden (IRLS) alle Feuerwehrbereichsfolgen geprüft und geändert, sodass auch weiterhin die Hilfsfristen bei eingehenden Notfällen gewährleistet bleiben.
Die Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH (RVSOE) arbeitet mit Hochdruck an der Einrichtung alternativer ÖPNV-Angebote. Er hat bereits am heutigen 7. November 2024 seit Betriebsbeginn die ersten Umleitungsfahrpläne für die Buslinien 241, 244, 251, 252, 253 und 260 umgesetzt. Insbesondere wird auf die Fährverbindung Bad Schandau, Elbkai – Nationalparkbahnhof und den Zug U28 Bad Schandau – Rathmannsdorf – Sebnitz verwiesen. An einer Verstärkung des Fährverkehrs wird gearbeitet.
Die Fahrdienste im Schülerspezialverkehr stehen im engen Kontakt mit dem Landratsamt sowie den betreffenden Schulen und Eltern. Fahrzeiten und Alternativrouten werden für die nächsten Tage direkt abgestimmt. Für die weitere Sicherung der Schülerbeförderung sind das Landratsamt, die Verkehrsunternehmen im ÖPNV, die Fahrdienste im Schülerspezialverkehr, Schulen und Eltern in fortwährender Abstimmung. Der Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH (RVSOE) informiert aktuell auf der Seite www.rvsoe.de.
Quelle: Landratsamt Pirna