Gemeinsam mit dem Land Brandenburg, vertreten durch den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB), und dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) hat der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) mit der offiziellen Zuschlagserteilung am Montag das Vergabeverfahren für das Elektronetz Oberelbe (ENOE) abgeschlossen. Der Zuschlag wurde der DB Regio AG erteilt, die das Netz für 14 Jahre, ab Dezember 2026 bis Dezember 2040, betreiben wird. Für die Fahrgäste bedeutet der neue Verkehrsvertrag künftig insbesondere mehr Platz.
Das E-Netz Oberelbe umfasst die Strecke Dresden – Leipzig sowie die Linien von der Landeshauptstadt nach Cottbus und Hoyerswerda. Das Gesamtnetz verfügt zur Betriebsaufnahme über ein Leistungsvolumen von rund 3,1 Millionen Zugkilometer pro Jahr, wobei etwa 1,6 Millionen Zugkilometer auf den VVO entfallen. Der Anteil des ZVNL liegt bei etwa 0,9 Millionen Zugkilometern und der Anteil Brandenburgs bei 0,5 Millionen Zugkilometern pro Jahr. Ab Dezember 2035 erhöht sich durch die Integration der S-Bahn S 6 (Dresden – Elsterwerda) in das Netz das Volumen auf 3,9 Millionen Zugkilometer pro Jahr.
Der ZVNL betont, dass die Fahrgäste auf der wichtigen Verbindung Dresden – Leipzig von höheren Kapazitäten profitieren: Hier ist der Einsatz von fünfteiligen, Doppelstock-Fahrzeugen vom Typ Twindexx Vario vorgesehen. Aufgrund eines separaten Fahrradwagens bieten die Triebwagen zudem die Möglichkeit, deutlich mehr Fahrräder mitzunehmen.
Ute Bonde, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB): „Die Fahrgäste dürfen sich freuen – und ich freue mich mit ihnen! Denn auf den Linien von Dresden nach Hoyerswerda und Cottbus werden vierteilige Fahrzeuge vom Typ Talent 2 eingesetzt, die häufiger als bisher in Doppeltraktion fahren. Zugbegleiter auf allen Fahrten, kostenfreies WLAN und Steckdosen gehören ebenfalls zum Standard im Netz. Auf der S 6 werden neben diesen Fahrzeugen bis 2035 zusätzlich die im Netz Lausitz genutzten Triebwagen vom Typ Mireo eingesetzt, die über vergleichbare Komfortmerkmale verfügen.“
Landrat Michael Geisler, Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Oberelbe: „„Trotz eines, im Rahmen von Verhandlungen erzielten, wirtschaftlicheren Angebots ist die Finanzierung der Leistungen nur gesichert, wenn die Regionalisierungsmittel des Bundes weiter aufgestockt werden und diese durch den Freistaat Sachsen vollständig an die Verbünde weitergereicht werden. Wir erwarten vom Freistaat, dass er das Klimapaket und das Energiepaket der Regionalisierungsgesetz (RegG)-Mittel auch ab 2024 an die Zweckverbände weiterreicht. Außerdem muss das Ostpaket des RegG, dessen Mittel bisher angespart wurden, jetzt für den regionalen Eisenbahnverkehr eingesetzt werden. Andernfalls droht für Sachsen eine Verkehrswende im Rückwärtsgang.“
Quelle: Verkehrsverbund Oberelbe