Der Verkehrsverbund Oberelbe hat das europaweite Vergabeverfahren für das S-Bahn-Netz Dresden für den Zeitraum ab 2027 gestartet. Die Neuausschreibung ist notwendig, da der aktuelle Verkehrsvertrag mit der DB Regio nach 17 Jahren Laufzeit im Dezember 2027 endet.

Ausschreibung für die S-Bahn Dresden gestartet ©MeiDresden.deAusschreibung für die S-Bahn Dresden gestartet ©MeiDresden.de

Im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens mit Teilnahmewettbewerb wird der künftige Betreiber für das Netz bis in das Jahr 2037, mit Verlängerungsoptionen bis 2042, gesucht. Vorbehaltlich der Finanzierungsmöglichkeit strebt der VVO eine moderate Ausweitung der Leistungen an: Das Leistungsvolumen auf den Linien S 1, S 2 und S 3 soll um rund elf Prozent wachsen. „Die S-Bahn ist mit jährlich rund 3,6 Millionen Zugkilometern das Herzstück im Eisenbahnverkehr des Verbundes“, so Burkhard Ehlen. „Täglich sind rund 50.000 Fahrgästen auf den drei Linien unterwegs und nicht nur ihnen, sondern auch potenziellen neuen Fahrgästen, möchten wir ein attraktives Angebot sichern.“ Zusätzlich fragt der VVO Angebote für eine mögliche S-Bahn S 5 ab. Diese Linie soll Dresden über Cossebaude und Coswig mit Riesa verbinden und eine Verdichtung des bisherigen Angebotes auf einen Halbstundentakt ermöglichen.

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„Wir nehmen das politische Ziel einer Verdoppelung der Reisenden zu erreichen ernst“, so Burkhard Ehlen weiter. Gleichwohl hat der VVO vor dem Hintergrund der angespannten finanziellen Lage die Rahmenbedingungen so gestaltet, dass potenzielle Bieter einen gewissen Gestaltungsspielraum zur Erstellung wirtschaftlich attraktiver Angebote haben. Durch einen sogenannten Bruttoanreizvertrag trägt der Zweckverband die Verantwortung für die Fahrgelderlöse. Zudem sind auch Angebote mit re-designten Gebrauchtfahrzeugen möglich.

Bisher gewohnte Qualitäten wird es auch in Zukunft geben: Dazu zählen Zugbegleiter in vielen Zügen, sowie im Gebiet des VVO die Kundengarantien, mit denen der Betreiber für ein hohes Niveau des Angebotes einsteht. Die Zugbegleiter und Lokführer des jetzigen Betreibers müssen sich um ihre Zukunft keine Sorgen machen: Der Übergang der Mitarbeiter zu einem möglichen anderen Arbeitgeber ist vorgeschrieben. Die Bahngesellschaften haben nun Zeit bis Ende April, ihr Interesse zu bekunden. Der Zuschlag ist zum Jahresende geplant.

Quelle. Verkehrsverbund Oberelbe (VVO)