Ab Freitag testen die Dresdner Verkehrsbetriebe rund vier Wochen einen neuen Elektrobus im Linieneinsatz. Für diesen Zeitraum überließ der Her-steller MAN dem Unternehmen kostenlos ein elektrisch angetriebenes Gelenkfahrzeug vom Typ Lion’s City E. Unter realen Einsatzbedingungen soll der Wagen mit den DVB-Elekt-robussen des Herstellers Mercedes verglichen werden. Außerdem erhoffen sich die Verant-wortlichen Erkenntnisse für den weiteren Ausbau der Elektromobilität im Dresdner ÖPNV. Vor dem ersten Einsatz bauten die Techniker das bei den DVB verwendete Betriebsleitsys-tem zur Ansteuerung der Ampeln, Innenansagen und Außenanzeigen sowie das Modul für den Sprechfunk zur Leitstelle ein.

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Für eine Woche soll der Bus zunächst auf der Linie 68 zwischen Goppeln und Niederwartha fahren. Weil der Wagen - im Gegensatz zu den bisher eingesetzten Elektrobussen - keinen Pantografen besitzt, wird das Fahrzeug ausschließlich nachts im Betriebshof Gruna über ein Kabel mit CCS-Stecker geladen. Die sonst übliche Nachladung an den Endpunkten ist nicht möglich. Dennoch soll die Reichweite genügen, um bei Umläufen mit kleiner oder mittlerer Fahrleistung störungsfrei über den Tag zu kommen. Im Anschluss an die „68“ sind Einsätze auf weiteren Linien geplant, beispielsweise auf der „61“ und „63“.

Der auffällig weiß lackierte Wagen ist 18,1 Meter lang und besitzt vier Türen. Fahrgäste können auf einem der 44 Sitze Platz nehmen. Die Scheiben sind zum Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung grau getönt. Obwohl die Innengestaltung etwas abweicht, entspricht der Bus dem üblichen Dresdner Standard im ÖPNV. Dazu gehört auch die Möglichkeit, das Fahrzeug zum Ein- und Aussteigen an Haltestellen abzusenken. Zur Steuerung der Innen-temperatur besitzt der Bus eine elektrisch betriebene Wärmepumpe, die sowohl heizen als auch kühlen kann. Die Fahrer kennen das Cockpit bereits aus den modernen MAN-Diesel-bussen, so dass es keiner besonderen Einweisung bedarf. Nach dem Testbetrieb werden die Fahrer, die den Bus gefahren sind, auch zu Ihrer Einschätzung im direkten Vergleich mit den im DVB-Bestand vorhandenen Elektrobussen gefragt.

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Im Zuge der Reduzierung konventioneller Antriebe im ÖPNV und der fortschreitenden Ent-wicklung alternativer Antriebe haben sich die DVB für den Einsatz rein elektrischer Busse entschieden. Insgesamt 18 Gelenk-Elektrobusse sowie 3 zweiachsige Elektrobusse gehören heute zum Bestand der DVB. Im Vergleich alternativer Antriebstechnologien besitzen bat-terieelektrische Busse in Bezug auf Reichweite, Nachladung, notwendige Infrastruktur und Fahrzeugumläufen das für Dresdner Einsatzbedingungen wirtschaftlichste Verhältnis. Die Möglichkeit zu testen, was der Markt an solchen Fahrzeugen bietet, nehmen die DVB-Tech-niker deshalb gern an. Eine konkrete Beschaffung dieser Busse ist aktuell nicht geplant. Sie wird im Bedarfsfall durch eine vorangehende Ausschreibung entschieden.

Quelle: DVB AG