Es kracht mal wieder ordentlich im Lande: Am Dienstag steht uns eine Unwetterlage bevor. In einem breiten Streifen quer durch die Mitte entwickeln sich einige kräftige Gewitter. Örtlich drohen schwere Sturmböen, großer Hagel und Starkregen. Auch Superzellen können nicht ausgeschlossen werden. Ab den Mittagsstunden zieht von Benelux her ein von Gewittern durchsetztes Regengebiet nordostwärts. Bis zum Abend erreicht es Brandenburg, Berlin und das südliche Vorpommern. Auf der Südseite des Regenbandes bilden sich in einem Streifen vom Rheinland und Saarland bis zur Lausitz weitere Gewitter. Hier besteht Unwettergefahr vor allem durch Sturmböen und Hagel.
Potenzielle Gefahr von Superzellen
Auch sogenannte Superzellen sind möglich. Diese „Königinnen der Gewitterwolken“ können mit Böen über 100 km/h und großen Hagelkörnern einhergehen. Auch Tornados sind möglich.
Was ist eine Superzelle?
Superzellen sind die gefährlichsten Gewitter. Eine Superzelle ist eine besonders langlebige Gewitterwolke, die oft heftige Begleiterscheinungen wie großen Hagel, sintflutartige Regenfälle bis hin zu Orkanböen mit sich bringt. In 10 bis 20 Prozent aller Superzellen entsteht ein Tornado. Gewöhnliche Gewitterzellen werden zu Superzellen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Vor allem ein rotierender Wirbel im Inneren der Wolke zeichnet diesen Gewittertyp aus. Generell sind die Zutaten für die Entstehung eines Gewitters ausreichend feuchte und warme Luft in tieferen Schichten der Atmosphäre, eine möglichst starke Temperaturabnahme mit der Höhe und ein Hebungsantrieb, der die Auslösung des Gewitters überhaupt erst ermöglicht. Für die Entstehung einer Superzelle muss zudem die Windscherung, also die Änderung der Windrichtung und der Windgeschwindigkeit mit der Höhe, erhöht sein.
Gewitter sind immer räumlich und zeitlich begrenzt
Nicht jeder wird von einem Gewitter getroffen, schon gar nicht von einem Unwetter. Sie sind zeitlich und räumlich eng begrenzt. Die Vorwarnung vor Gewittern zeigt nur das Potenzial. Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline, erklärt: „Grundsätzlich lässt sich die Wetterlage im Voraus gut erkennen. Das heißt, wir können sagen, dass Gewitter in einer bestimmten Region sehr wahrscheinlich sind. Welcher Ort aber von einem Gewitter getroffen wird, lässt sich nicht vorhersagen. Das ändert sich erst, wenn sich ein Gewitter gebildet hat und auf dem WetterRadar sichtbar ist. Dann kann man abschätzen, welche Orte und Städte in den nächsten Minuten und Stunden betroffen sein werden.“
Gewitter mit dem WetterRadar verfolgen: Um kurzfristig informiert zu sein, verfolgt man die Gewitter am besten mit dem WetterRadar in der WetterOnline App.
Quelle: WetterOnline