Vor einer Woche brachte Vikunja-Stute Amber ein gesundes Jungtier zur Welt. Die Geburt verlief jedoch nicht komplikationslos, weshalb unsere Tierärztin bei der Geburt helfen musste. Bei der Geburt gab es aufgrund einer falschen Positionierung der Vorderbeine Schwierigkeiten. Normalerweise werden die Jungtiere in einer Vorderendlage mit gestreckten Vorderbeinen zuerst geboren. Bei Gesa waren die Vorderbeine jedoch angewinkelt und das Köpfchen wurde zuerst geboren. In dieser Position steckte das Jungtier fest, konnte allerdings schon atmen und wurde daher mit Sauerstoff versorgt.
Da die Geburt glücklicherweise tagsüber stattfand, konnten wir den Verlauf beobachten und schließlich unterstützen. Unsere Tierärztin Eva Ziemssen und unser Tierpflegerteam leisteten im Stall Geburtshilfe, indem sie die Mutter behutsam beruhigten und festhielten, während die Vorderbeine des Jungtiers repositioniert wurden. Damit konnte die Geburt erfolgreich beendet werden.
Für die fünfjährige Vikunja-Stute Amber war es die erste Geburt, die nach den anfänglichen Problemen glücklicherweise gut ausging. Das weibliche Jungtier ist fit und die Mutter-Kind-Bindung aufgebaut. Von unseren Tierpflegern wurde das Weibchen Gesa getauft.
Nach drei Tagen Ruhe und Gewöhnung im Stall hat Gesa mittlerweile auch die anderen Herdenmitglieder mit Vater Diego und den beiden Stuten Allegra und Bonita kennengelernt und ist auf der Südamerikaanlage täglich unterwegs.
Die kalten Temperaturen machen den Vikunjas nichts aus, da ihr Fell eine hervorragende Wärmedämmschicht besitzt und so bestens an ihren natürlichen Lebensraum in den Hochanden Ecuadors, Perus, Boliviens, Argentiniens und Chiles angepasst ist.
Quelle: Zoo Dresden