Die Vorbereitungen für das diesjährige Stollenfest (9. Dezember 2023) laufen auf Hochtouren. Seit den frühen Morgenstunden wurden am Sonntag die süßen Bausteine des Riesenstollens, die sogenannten Stollenplatten, gebacken. Unter dem Motto "Ein Teig, ein Team, ein Riesenstollen" trafen sich dafür Stollenbäcker aus vielen Stollenbackstuben und legten in einer gemeinsamen Backaktion Hand an, an den rund 250 7-Kilogramm schweren Platten: So wie beim allerersten Riesenstollen im Jahr 1994. Auch damals stellte man sich der süßen Baustein- Aufgabe als großes Team. Natürlich packte auch das amtierende Stollenmädchen Nelly Köhler tatkräftig mit an. An Teig und Bleche ging es dort, wo sonst zukünftige Meister lernen – in der großen Lehrbackstube der Akademie des Deutschen Bäckerhandwerks Sachsen e. V.
Um sich im Riesenstollen perfekt zu ergänzen, müssen die Platten vor allem eines sein: nach der Originalrezeptur des Dresdner Christstollens hergestellt und eine vorgegebene Form und genaue Maße vorweisen: 60 mal 40 Zentimeter und um die 7 Kilogramm schwer. Allein mehr als 500 Kilogramm Dresdener Stollenmehl, gesponsert von der Dresdener Mühle, wurde verbacken. Für den XXL-Striezel hat sich ein Team aus Bäckermeistern und Stollenfans gebildet. René Krause, Bäckermeister aus Dresden, Dirk Willkomm, Chef der Dresdener Mühle, und Karsten Liebscher, Bäckermeister sowie Vorstand im Schutzverband Dresdner Stollen e. V. Während Krause und Willkomm schon seit dem ersten Riesenstollen 1994 mit dabei und echte Riesenstollenexperten sind, feiert Liebscher seine Riesenstollenbaupremiere: „Unser Verband und unsere Marken leben von unserer einzigartigen Gemeinschaft. Der Riesenstollen ist das größte Gemeinschaftswerk der Dresdner Stollenbäcker. Umso schöner ist es, dass wir in diesem Jahr auch die Stollenplatten in einer Backaktion gemeinsam entstehen lassen konnten. Unser Riesenstollen wird nach einem ausgeklügelten Bauplan und System aus hunderten Platten zusammengesetzt. Es gleicht einem Tetris-Spiel – nur ist es insgesamt deutlich leckerer“, freut sich der Weinböhlaer.
Neu in diesem Jahr wird die Stapelbauweise sein: Erstmals werden aus den ca. 250 Platten etwas kleinere Bausteine geschnitten. Dafür kommt hochmoderne Ultraschall-Technik zum Einsatz: Die von der Firma Döinghaus für den Backtag bereit gestellte Maschine schneidet aus einer Platte 12 kleinere Bausteine. Hochgestapelt und in Form gebracht werden die dann über 3 000 Bausteine schließlich am 1. Adventssonntag beim traditionellen Zusammenbau des Riesenstollens. Dann steht auch das große Puderzucker-Finale auf dem Plan.
Den Zehntausenden Stollenfans präsentiert wird das tonnenschwere Riesenstollen-Original schließlich beim Dresdner Stollenfest am 9. Dezember 2023. Nach einem festlichen Umzug danschneiden. Der Riesenstollen wird dann für zehn Euro je ca. 500 Gramm an die zahlreichen Stollen-Fans verkauft. Einen Großteil des Erlöses spendet der Schutzverband Dresdner Stollen e. V. an den Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Sachsen e.V
Quelle: Die Sportwerk GmbH