Seit über zehn Jahren koordiniert die Integrierte Regionalleitstelle Dresden Einsätze im Rettungsdienst und der Feuerwehr auch für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Dabei spielt die enge Zusammenarbeit mit den tschechischen Partnerleitstellen, insbesondere in Ústí nad Labem, eine entscheidende Rolle. Zum 1. Januar 2025 wurde nun die Kommunikation mit der Leitstelle in Ústí nad Labem auf einen modernen, elektronischen Datenaustausch umgestellt. Das Ziel ist eine Erleichterung der Koordination der Rettungskräfte. So unterstützt das System beispielsweise die zweisprachige Übermittlung von Einsatzdaten.

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Grundlage für die Umstellung der Kommunikation auf einen modernen, elektronischen Datenaustausch ist eine Kooperationsvereinbarung des Sächsischen Staatsministeriums des Innern. Zum Einsatz kommt nun die von der Leitstelle Pilsen entwickelte Plattform "BABYLON". Die Stadt Dresden spielte bei der Einführung von BABYLON eine zentrale Rolle: 2024 wurde das Verfahren für ganz Sachsen abgestimmt und durch gemeinsame Übungen mit den tschechischen Kolleginnen und Kollegen vorbereitet. Künftig sollen auch die Leitstellen in Chemnitz, Zwickau und Ostsachsen von dieser grenzüberschreitenden Lösung profitieren – insbesondere in Einsatzgebieten wie Oberwiesenthal/Boží Dar oder entlang des Kammwegs.

BABYLON erleichtert die Koordination der Rettungskräfte erheblich. Dank gemeinsamer Kartenansichten lassen sich Einsatz- und Übergabeorte präziser abstimmen. Zudem unterstützt das System die zweisprachige Übermittlung von Einsatzdaten und verbessert die Ortung bei Notfällen im Gelände – etwa in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Besonders wichtig: Standortdaten von Mobiltelefonen werden nun noch sicherer übertragen, was die Lokalisierung von Notfallpatienten erleichtert. Ein weiterer Vorteil betrifft Notrufe aus dem Grenzgebiet:

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Da Mobilfunknetze in diesen Regionen oft in die jeweilige Partnerleitstelle leiten, sorgt BABYLON dafür, dass die Anrufe zuverlässig erfasst und weitergeleitet werden – unabhängig davon, ob sie auf deutscher oder tschechischer Seite eingehen.

Mit der Einführung von BABYLON setzen die Rettungsdienste beider Länder einen weiteren Meilenstein für eine reibungslose, grenzüberschreitende Notfallversorgung. Die Bürgerinnen und Bürger können sich darauf verlassen, dass sie im Ernstfall schnell und professionell versorgt werden – egal, auf welcher Seite der Grenze sie sich befinden. In der grenznahen Region Ústí nad Labem sind grenzüberschreitende Rettungseinsätze keine Seltenheit – sei es bei Unfällen im Tourismusgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz oder auf den Verkehrswegen von Bahn und Straße.

Quelle: Landeshauptstadt Dresden