Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) fördert in diesem Jahr dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale die Sicherung des Kreuzgewölbes und die statische Sicherung des Treppenhausfußbodens im ersten Obergeschoss des Wasserschlosses Oberau in Niederau mit 30.000 Euro. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt Dr. Reinhard Plüschke, Ortskurator Meißen der DSD, anlässlich der Feiern zum Europäischen Tag der Parks und Gärten im Schloss am Sonntag, den 26. Mai 2024 um 15.00 Uhr während des Konzertes der Blue Wonder Jazz Band Dresden an Katja Lamnek vom Förderverein Wasserschloss Oberau e.V. Das Schloss ist eines der über 860 Objekte, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen fördern konnte
Das Wasserschloss Oberau liegt unweit der Elbe, nicht weit von Meißen. Es geht im Kern auf eine wehrhafte Wasserburganlage des Mittelalters zurück, die 1276 erstmals erwähnt wird. Der Wehrturm wird auf 1274 datiert. 1534 wird die Anlage zum Rittergut ausgebaut und erweitert. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wird das Schloss zum Renaissanceschloss umgebaut. 1945 enteignet, wurden 1950 durch Ein- und Umbauten Wohnungen geschaffen, von 1955 bis 1988 befand sich eine Heimatstube in den Räumen.
Zum Objekt:
Das Wasserschloss Oberau gehört zu den ältesten, noch erhaltenen Schlössern dieser Bauart in Deutschland. Es ist eine zweiflügelige Anlage mit einem runden Treppenturm im inneren Winkel. Der Südflügel ist der älteste Gebäudeteil. Mit den umfangreichen Umbaumaßnahmen zum L-förmigen Renaissanceschloss erhielt der Bau die Volutengiebel und Obelisken sowie den Wendelstein. Während die Räume im Erdgeschoss Kreuzgewölbe mit aufgeputzten Graten besitzen, wurden die Räume in den oberen Stockwerken unter anderem mit bemalten Holzdecken ausgestattet.
Grundsätzlich prägen das Erdgeschoss zahlreiche kleine Räume und Flächen, wohingegen das Obergeschoss über mehrere große Räume verfügt. Der sogenannte „Blaue Salon“ ist ein für Veranstaltungen hervorragend nutzbarer Gebäudeteil. Er verfügt über zahlreiche Fenster an zwei Seiten. Ein Kreuzgewölbe unter dem Blauen Salon stützt sich zweiseitig gegen die Außenwände der Nordwestecke des Gebäudes, wodurch sich eine Auswölbung der Wände und eine Rissbildung ergeben hat. Der Gewölbescheitel hat sich in den vergangenen 32 Jahren um etwa 5 Zentimeter gesenkt. Im Obergeschoss des östlichen Gebäudeteiles hat sich in einem Raum die originale Renaissance-Holzdecke erhalten.
Quelle: Deutsche Stiftung Denkmalschutz