Königstein/Sächsische Schweiz(tpr). Halbzeit für die Sonderausstellung auf der Festung Königstein: Bereits 30.000 Besucher haben seit Anfang April „Von Möhrenbeet bis Festungswald – Facetten des Festungsgrüns auf dem Königstein“ gesehen. Noch bis Oktober erzählt die Schau mit einem Museumsteil in der Magdalenenburg sowie gestalteten Flächen in den Außenanlagen aus der Zeit, in der der Königstein mit Gärten übersät und durch militärisches Grün getarnt war. Höhepunkte in der zweiten Hälfte der Ausstellungszeit sind die Rundgänge und Wanderungen mit Kuratorin Stefanie Krihning innerhalb und vor der Festung. Die nächste Tour startet am Montag.

Kuratorin Dr. Stefanie Krihning an der 200 Jahre alten Hochzeitseiche der Festung Königstein. Sie ist eine der Stationen der Führungen zur Sonderausstellung © Marko Förster/Festung Königstein gGmbH 

Stefanie Krihning ist Gartenhistorikerin aus Dresden. Fünf Jahre lang hat sie für die Ausstellung geforscht und dabei eine bislang historisch kaum beleuchtete Seite der Wehranlage freigelegt. Anekdotenreich erzählt sie von Zier- und Gemüsegärten, Ziegen und Hühnern, Blumendiebstählen, strickenden Wachsoldaten und einem Nelkenpflanzen sammelnden Gefangenen.

Führungen auf dem Plateau
Spannendes und Kurioses aus der Zeit, als es auf dem Königstein sogar Weinbau gab, erzählt die Landschaftsarchitektin bei der Führung „Von Möhrenbeet bis Festungswald“. Während des 90-minütigen Rundgangs macht sie Station an Plätzen, an denen Relikte der grünen Geschichte noch sichtbar sind, und berichtet von der Finesse der Festungsingenieure, Pflanzen und Naturbaustoffe zur Verteidigung einzusetzen.

Die Führungen starten am 17. Juli um 11 Uhr und am 8. Oktober um 14:30 Uhr, und kosten sieben Euro zuzüglich Festungseintritt.

Magdalenenburg Festung Königstein - Ort der Austellung © Matthias Hultsch/Festung Königstein gGmbH

Wanderungen im Rayon
Eine zweite Themenführung widmet sich dem Gelände rings um den Fuß der einstigen Wehranlage. Der Festungsrayon war nicht nur das freizuhaltende Schussfeld, er war auch unentbehrlich als Acker- und Weideland, diente der Wasserversorgung und der Beschaffung von Brenn- und Bauholz. In der dreistündigen Wanderung „Von Kartoffelacker bis Pulvermagazin“ führt Stefanie Krihning über jahrhundertealte Wege zu alten Grenzsteinen, ehemaligen Teichen, Obstbaumplantagen, Steinbrüchen und den Fundamenten von Pulver- und Zündungsmagazinen bis zum ehemaligen Garnisonsfriedhof.

Die Wanderungen starten am 24. Juli um 15 Uhr, am 17. September um 15 Uhr und am 11. Oktober um 13:30 Uhr. Die Teilnahme beträgt 15 Euro. Diese Führungen außerhalb der Festung erfordern keinen Festungseintritt.

Von Möhrenbeet bis Festungswald © Matthias Hultsch/Festung Königstein gGmbH

Tickets für alle Führungen und Wanderungen gibt es im Vorverkauf über die Website der Festung Königstein unter www.festung-koenigstein.de/tickets. Für die Führungen auf dem Plateau können Interessierte Restkarten auch am Tag der Veranstaltung im Informationsbüro erwerben. Die Sonderausstellung ist noch bis zum 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist im Festungseintrittspreis inbegriffen

Quelle: Festung Königstein gGmbH