Rund 30 Brände pro Tag entstehen in Deutschland durch falsch entsorgte Lithium-Akkus und Batterien – auch in Dresden häufen sich die Vorfälle. Mülltonnen, Sammelfahrzeuge und Entsorgungsanlagen geraten immer wieder in Brand. Um auf diese Gefahr aufmerksam zu machen und für die korrekte Rückgabe zu werben, startete die Landeshauptstadt Dresden am heutigen Mittwoch, 3. Dezember 2025, gemeinsam mit der Dresdner Feuerwehr und der Stadtreinigung Dresden GmbH (SRD) eine Informationskampagne.

Symbolfoto: PublicDomainPictures/PixabaySymbolfoto: PublicDomainPictures/Pixabay

Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen: „Akkus und Batterien liefern Energie für unzählige Geräte in unserem Alltag. Dass sie bei falscher Entsorgung aber Brände auslösen können, ist ein großes, oft unterschätztes Problem – für die Menschen und die Umwelt. Um diese Gefahren zu minimieren und wertvolle Rohstoffe zu erhalten, wollen wir auf verschiedenen Wegen aufklären, wie die Entsorgung am besten funktioniert.“ Alte Batterien und Akkus enthalten wertvolle Rohstoffe wie Nickel, Kobalt und Lithium sowie gefährliche Stoffe wie Quecksilber und Blei. Eine ordnungsgemäße Entsorgung schützt die Umwelt und ermöglicht die Rückgewinnung dieser Materialien.

Um die Dresdnerinnen und Dresdnern für die korrekte Entsorgung von Akkus und Batterien zu sensibilisieren, wurden zwei Entsorgungsfahrzeuge der SRD mit dem Kampagnenmotiv beklebt, die ab sofort auf beiden Seiten der Elbe unterwegs sind. Stadtweit werden die Restabfallbehälter mit einem Infosticker ausgestattet. Hinzu kommen große Banner und Plakate, die sichtbar im Eingangsbereich der acht städtischen Wertstoffhöfe angebracht werden.

Alf Schwaten, Geschäftsführer der Stadtreinigung Dresden GmbH, appelliert: „Ein kleiner Akku kann großen Schaden anrichten und ein ganzes Abfallsammelfahrzeug in Brand setzen. Beispiele dazu gibt es leider auch in der Region Dresden. Damit werden nicht nur teure Schäden verursacht, sondern auch unsere Beschäftigten und die Einsatzkräfte der Feuerwehr in Lebensgefahr gebracht. Bitte helfen Sie mit, Brände zu verhindern – geben Sie Akkus und Batterien an den richtigen Stellen ab.“

Auch für die Feuerwehren steigt die Belastung durch die Brände an. Große Rauchwolken hat es in den vergangenen Jahren mehrfach über Dresdner Entsorgungsanlagen gegeben. Denn werden Akkus und Batterien durch Krafteinwirkung verformt oder beschädigt, kann es zu Kurzschlüssen kommen. Zusammen mit der noch vorhandenen Restenergie entzünden sie sich und die umliegenden Abfälle geraten in Brand.

Feuerwehr-Sprecher Michael Klahre: „Falsch entsorgte Akkus sind eine stark unterschätzte Brandgefahr. Wenn es in Entsorgungsanlagen brennt, entsteht binnen kürzester Zeit eine massive Rauchentwicklung, die weite Bereiche gefährdet, aufwendige Warnmaßnahmen nach sich zieht und eine Gefährdung bzw. Einschränkungen für die Bevölkerung bedeutet. Gleichzeitig breiten sich solche Brände in den Abfallbergen extrem schnell aus. Für die Feuerwehr bedeutet das einen hohen Einsatz von haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften – oft über viele Stunden und mit Spezialtechnik. Jede korrekt entsorgte Batterie kann solche Großbrände verhindern. Das schützt die Bevölkerung und reduziert die Belastung unserer Einsatzkräfte deutlich.“

Symbolfoto: PublicDomainPictures/PixabaySymbolfoto: PublicDomainPictures/Pixabay

So funktioniert die sichere Entsorgung
Auf allen städtischen Wertstoffhöfen können neben Elektro-Altgeräten auch alte Batterien und Akkus gebührenfrei abgegeben werden. Von dort aus werden sie den Sicherheitsvorschriften entsprechend sortiert, gelagert und für den Transport vorbereitet. Auch jedes Einzelhandelsgeschäft, das Batterien und Akkus verkauft, ist zur Rücknahme verpflichtet. Bei der Abgabe von Lithium-Ionen-Akkus, die bei mobilen Elektrogeräten verwendet werden, sollten zusätzlich die Pole abgeklebt werden. Denn sie sind wegen ihrer größeren Leistungsstärke auch leichter entzündlich.

Deutschlandweit waren nach Angaben des Umweltbundesamtes 2023 mehr als 55.000 Tonnen Batterien und Akkus im Umlauf, zurückgenommen wurden etwa 30.000 Tonnen. Rund 45 Prozent wurden demnach falsch entsorgt. Der Bedarf an Batterien und Akkus wächst seit Jahren. So gaben die Dresdnerinnen und Dresdner 2024 auf den Wertstoffhöfen und am Schadstoffmobil mehr als 65 Tonnen ab, 2015 waren es noch etwa 28 Tonnen.

Bis zum Jahresende liegen an 275 Stellen in der Gastronomie, in Hochschulen, Kulturstätten, Fitness-Studios und Gesundheitseinrichtungen Kampagnen-Postkarten aus und Indoor-Plakate werben für eine sorgsame Entsorgung von Akkus und Batterien. In Produktion befindet sich eine Sammelbox für Batterien, die künftig von der Abfallberatung im Rahmen von Veranstaltungen an die Dresdnerinnen und Dresdner ausgegeben werden soll. Damit können zu Hause leere Batterien aufbewahrt werden, bis sie richtig entsorgt werden. Die Landeshauptstadt bietet über das ganze Jahr eine Vielzahl von Abfallberatungen an. Dazu zählen beispielsweise Infostände auf Veranstaltungen oder in Großwohnanlagen. Auch bei diesen Gelegenheiten wird auf den richtigen Umgang mit zu entsorgenden Akkus oder damit betriebenen Elektrogeräten aufmerksam gemacht.

Detaillierte Informationen gibt es auch unter www.akkus-in-brand.de.

Quelle: Landeshauptstadt Dresden