In den letzten Tagen sind in Österreich und Bayern tausende Schwalben aufgrund von anhaltendem Regen und ungewöhnlich kalten Temperaturen ums Leben gekommen. Die plötzliche Kältewelle hat die Zugvögel auf ihrem Weg in den Süden überrascht und ihnen die Nahrungsgrundlage entzogen. Fluginsekten, die Hauptnahrungsquelle der Schwalben, sind bei diesen Wetterbedingungen kaum aktiv, was zu einem dramatischen Nahrungsmangel führt.
Die Folgen sind verheerend: Viele Schwalben waren so geschwächt, dass sie nicht mehr fliegen konnten und am Boden verharrten, wo sie verhungerten oder erfroren sind. Freiwillige Helfer und Tierschutzorganisationen wie Tierschutz Austria und BirdLife Österreich versuchten verzweifelt, die geschwächten Vögel zu retten. Sie appellierten an die Bevölkerung, entkräftete Schwalben in Kartons zu sammeln und zu Auffangstationen zu bringen.
Erschütternde Bilder und Videos in den sozialen Medien dokumentieren das Massensterben. An der Wiener Reichsbrücke wurden in einer Nacht hunderte Schwalben eingesammelt und gerettet. Doch für viele Vögel kommt jede Hilfe zu spät. Die Situation verdeutlicht die Auswirkungen des Klimawandels auf die Tierwelt. Experten warnen, dass solche extremen Wetterereignisse in Zukunft häufiger auftreten könnten und fordern verstärkte Maßnahmen zum Schutz der Zugvöge.
Wie der Tierschutz Austria auf seiner Facebookseite schrieb, konnten Tausende Tier gerettet werden, aber man darf die Augen auch nicht davor verschließen, dass viele es nicht zu uns geschafft haben! Nach ein paar Tagen konnten die ersten Schwalben wieder in die Freiheit entlassen werden, dennoch bleibt die Trauer um die Vögel, die den Wetterkapriolen nicht trotzen konnten und die trotz der Hilfe und besten Bemühungen keine Chance hatten.
Diese Schicksale sind Mahnmale für die Verletzlichkeit der sehr sensiblen Tierwelt die durch den Klimawandel hervor gerufen wurde. Die Extremwetterlagen der vergangenen Tage stehen in direktem Zusammenhang mit den zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels!
Einen Ratgeber zum Fund von entkräfteten Schwalben und Mauerseglern können Sie hier nachlesen.
Es gibt weltweit etwa 83 Schwalbenarten, die auf fast allen Kontinenten vorkommen. Hier sind einige der bekanntesten Arten, die auch in Europa heimisch sind:
Rauchschwalbe (Hirundo rustica): Diese Art ist leicht an ihrem tief gegabelten Schwanz und dem metallisch glänzenden, schwarzblauen Gefieder zu erkennen. Ihr Gesicht und ihre Kehle sind rot-braun gefärbt.
Mehlschwalbe (Delichon urbicum): Die Mehlschwalbe hat ein schneeweißes Kehlgefieder und weiße Wangen. Ihr Schwanz ist nur wenig gegabelt. Sie baut ihre Nester oft unter Dachvorsprüngen.
Uferschwalbe (Riparia riparia): Diese kleinste europäische Schwalbenart hat ein erdbraunes bis graues Gefieder und gräbt Brutröhren in sandige Steilwände, oft an Flussufern.
Felsenschwalbe (Ptyonoprogne rupestris): Anders als die Rauchschwalbe hat die Felsenschwalbe einen kaum gegabelten Schwanz und ein eher unauffälliges, bräunliches Gefieder.
Rötelschwalbe (Cecropis daurica): Diese Art ist seltener und hat ein auffälliges rotbraunes Gefieder an Kehle und Stirn. Sie ist vor allem in südlichen Regionen Europas anzutreffen.
Diese Arten sind nicht nur faszinierend zu beobachten, sondern spielen auch eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie Insektenpopulationen kontrollieren und als Indikatoren für Umweltveränderungen dienen.