„Wir können Niedrigwasser.“ Im September 2020, also vor reichlich drei Jahren, gab Robert Straubhaar dieses Versprechen. Die Lösung sei, „wenigstens eine einstündige Rundfahrt zu machen, wenn die Fahrt in die Sächsische Schweiz ausfallen muss.“ Was der neue Flottenchef aus der Schweiz damals - nur Tage nach der Übernahme der Dresdner Schiffe - angekündigt hat, ist wahr geworden. Trotz eines trockenen Sommers, in dem der Pegel der Elbe in Dresden Mitte Juli unter der 50 Zentimeter-Marke lag, ist die WEIßE FLOTTE SACHSEN (WFS) GmbH 2023 an allen Sommertagen gefahren. „Wir hatten keinen Liegetag“, liest der nautische Leiter Jochen Haubold aus seinen Daten. Selbst am 17. Juli bei einem Wasserstand von nur noch 48 Zentimetern – dem niedrigsten in diesem Sommer – seien Schiffe im Einsatz gewesen. Das waren die Dampfer „Krippen“ und „Pillnitz“.

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Flexibler Fahrplan

Die extrem trockene Sommerzeit im Juli und August war zwar eine Herausforderung für die Dresdner Flotte, doch die Mitarbeiter haben sie gemeistert. Mehrfach pro Woche haben sie über den Fahrplan beraten, alle reagierten flexibel. So wurden schließlich zusätzliche Touren in Dresden angeboten, wenn in der Sächsischen Schweiz keine Schiffe fahren konnten. Genauso, wie es Robert Straubhaar vor drei Jahren angekündigt hatte. „Dafür danken wir allen Kolleginnen und Kollegen ausdrücklich“, sagt sein Sohn, Geschäftsführer Victor Straubhaar. „Es war unser Umgang mit dem Niedrigwasser“ ordnet er die Tatsache ein, dass die Flotte das Versprechen seines Vaters vom September 2020 gehalten hat.

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Dampfer fahren auch im Winter

Die Fahrgastzahlen belegen: Die Mühe hat sich gelohnt. 415.047 Fahrgäste sind bis Ende Oktober trotz der Niedrigwasser-Wochen im Sommer mit den Dresdner Schiffen gefahren. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2022 waren es knapp 438.200, im Corona-Jahr 2021 weniger als 289.500. „Wir sind im vergangenen Winter durchgefahren und fahren auch in diesem Winter, auch mit Dampfern“, erklärt Geschäftsführer Victor Straubhaar, weshalb die Fahrgastzahl für 2023 noch steigen wird.

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„Wenn ich auf die letzten 20 Jahre zurückblicke, hat sich das extreme Niedrigwasser erst in den letzten fünf Jahren so entwickelt“, sagt der nautische Leiter Jochen Haubold. Es gab schon immer Niedrigwasser, aber so niedrig und langanhaltend gab es dieses nicht.“ Die Flotte lerne daraus und stelle sich den neuen Herausforderungen. „Da sich die Elbe ständig verändert, kann es im Jahr 2024 schon wieder ganz anders aussehen.“ Einen Anteil am Erfolg der Flotte habe auch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Dresden. „Die Stadtstrecke Dresden-Terrassenufer – Blasewitz konnte so jederzeit bedient werden“, sagt Haubold.

Quelle: WEIßE FLOTTE SACHSEN GmbH