Die Augustusbrücke und das Blaue Wunder werden am Freitagabend, 6. September 2024, nicht angestrahlt. Damit beteiligt sich die Stadt Dresden an der EarthNight, einer deutschlandweiten Aktion gegen Lichtverschmutzung. An diesem Abend ist jeder aufgerufen, ab Einbruch der Dunkelheit das Außenlicht für eine Nacht lang zu reduzieren oder abzuschalten, um ein Zeichen gegen Lichtverschwendung zu setzen. Normalerweise werden die beiden Elbbrücken im Sommer ab Dunkelheit bis 1 Uhr nachts mit LED-Strahlern angestrahlt. Der Lichtverzicht spart nicht nur Energie, er hilft auch der Natur. Denn unter jeder Art von künstlichem Licht, auch bei der bereits gut angepassten Brücken- oder Straßenbeleuchtung, leiden Insekten. Die Hälfte aller Arten ist nacht- und dämmerungsaktiv, darunter viele Falter und Käfer wie zum Beispiel der Blaue Laufkäfer (Foto). Üblicherweise orientieren sich Insekten nachts an natürlichen Lichtquellen wie den Sternen, doch künstliches Licht verwirrt sie.
René Herold, Leiter des Umweltamtes: „Für den Umweltschutz in der Stadt Dresden ist es wichtig, die Beleuchtungsintensität insgesamt zu verringern, Beleuchtung nur dort anzuwenden, wo sie unbedingt notwendig ist und auf insektenfreundliche Beleuchtung zu achten. Sonst kommt es zum Staubsauger-Effekt. In der Dunkelheit lassen sich tausende Insekten beim Schwärmen um Lichtquellen beobachten. Fallen die erschöpften Tiere dann zu Boden, werden sie zertreten, geraten unkoordiniert in den Straßen- oder Radverkehr oder werden desorientiert.“
An nur einem Abend ohne Anstrahlung der beiden Elbbrücken ist die Energieersparnis wegen der bereits effizienten LED-Technik zwar gering, doch solche Technik wird noch längst nicht flächendeckend eingesetzt. Würde man Augustusbrücke und Blaues Wunder ganzjährig nicht anstrahlen, könnten etwa fünf Haushalte mit der eingesparten Strommenge für ein Jahr versorgt werden. (Annahme mittlere Beleuchtungsdauer sieben Stunden pro Nacht im Jahr, Stromverbrauch Haushalte 2.500 kWh/a).
Quelle: Landeshauptstadt Dresden