Zehn Jahre nach Planungsbeginn für die Westerweiterung des Alaunplatzes wurde am Montag der letzte Bauabschnitt der wohl wichtigsten Grünanlage der Dresdner Neustadt feierlich eingeweiht. Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen: „Das große Interesse und die vielen Ideen für die Erweiterung des Alaunplatzes aus der Bevölkerung zeigen klar: Grünräume und kostenfreie Bewegungs- und Begegnungsmöglichkeiten sind unverzichtbar für die Menschen in der Stadt und wirken den Folgen des Klimawandels entgegen. Auch in Zeiten knapper Kassen muss die Pflege und Ausstattung solcher Grünanlagen finanziell gesichert sein. Das wunderbare Engagement der Stadtbezirke und Ortschaften sowie vieler engagierter Bürgerinnen und Bürger wird allein nicht ausreichen, um unsere Stadt so attraktiv und grün zu gestalten, wie es sich viele Menschen wünschen.“
Detlef Thiel, Leiter des zuständigen Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, beschreibt die vielfältigen Angebote: „Die Westerweiterung Alaunplatz bietet für alle Menschen diverse Spiel- und Sportflächen. Man kann klettern, sich zu Ballsportarten treffen oder legale Graffiti-Flächen gestalten. Außerdem entstanden neue Parkwege zum Spazieren. Wir haben viele Bäume gepflanzt und auch die Sitzmöglichkeiten werden dafür sorgen, dass man am Alaunplatz gern Zeit verbringt.“
André Barth, Stadtbezirksamtsleiter Neustadt, freut sich: „Endlich ist das grüne Wohnzimmer der Neustadt nach der schon lange zurückliegenden Westerweiterung des Alaunplatzes fertig. Ich danke meinen Stadtbezirksbeirätinnen und -beiräten sehr, dass sie aus ihrem Budget eine erhebliche Summe bereitgestellt haben, nämlich 203.500 Euro. Ohne Stadtbezirksmittel hätte die Fertigstellung noch länger auf sich warten lassen müssen. Für mich ist das ein tolles Beispiel der erfolgreichen Zusammenarbeit von Stadtbezirk und Fachamt, von der unsere Einwohnerinnen und Einwohner profitieren. Ein zweiter Grund für die Freude ist, dass die Idee aus unserem Zukunftssalon*, sich der lokalen Graffitiprävention zu widmen, noch in die Planung einfließen konnte und nun vier legale Flächen zur Verfügung stehen.“
Spiel- und Bewegungsangebote
Auf der Ballsportfläche entstanden ein Bolzplatz mit Ballfangzaun für Fußball, ein Multifunktionssportfeld für Fußball, Basketball und Volleyball sowie ein Streetball-Feld mit Panna Court (sechseckiger Fußballkäfig). Damit gibt es hier ein großes Angebot für altbekannte Ballspiele und für neue Trendsportarten. Die Anlagen ergänzen den Kletterspielplatz und den Boulderhügel, die in den vorangegangenen Bauetappen entstanden.
Bepflanzung
Im dritten Bauabschnitt wurden über die Fläche verteilt 40 Bäume und Großsträucher verschiedener Arten von Ahorn bis Zerr-Eiche gepflanzt. Sie sorgen für Artenreichtum und laden zum Entdecken ein. Ein besonderer Blickfang dürften im Frühjahr die neun Kirschbäume (Hellrosa Nelkenkirsche) sein, die als „Blütenhain“ zusammenstehen. Hinzu kommen zahlreiche kleinere Sträucher. „Die Bepflanzung stieß bereits vor und während der Bauphase auf erstaunlich großes Interesse bei den Menschen. Für fast alle Bäume gab es Spenden. Kleine Schilder erzählen die Geschichten und Beweggründe für diese Spenden“, bedankt sich Detlef Thiel ausdrücklich bei den Paten für ihr Engagement.
Planung, Bau und Kosten
Die Planung der Westerweiterung hat der Landschaftsarchitekt Jörg Hennig erarbeitet, der auch die Bauleitung verantwortete. Die Landschaftsbauarbeiten führte die Firma Josef Saule GmbH in kürzerer Zeit aus, denn ursprünglich war die Fertigstellung erst im Frühjahr 2025 geplant. Die Gesamtkosten des dritten Bauabschnitts der Westerweiterung betragen rund 900.000 Euro, wovon einzelne Pflegeleistungen als Teil des Bauvorhabens erst in den kommenden drei Jahren erbracht und abgerechnet werden. Die Finanzierung besteht größtenteils aus städtischen Geldern. Hinzu kommen rund 7.800 Euro Spenden zugunsten des Fonds Stadtgrün.
Bürgerbeteiligung
Ausgewählt wurden die geplanten Spiel- und Sportangebote auf Grundlage einer Bürgerbeteiligung im Jahr 2013. Neben den bekannten und nun realisierten Ballsportarten und Klettermöglichkeiten stand auch Skaten bei den befragten Jugendlichen auf dem Wunschzettel. Die Errichtung einer Skateanlage war jedoch wegen der erhöhten Lärmbelastung für die nahe Wohnbebauung auf der Paul- und Tannenstraße nicht genehmigungsfähig.
Spielplätze in Dresden: www.dresden.de/de/stadtraum/umwelt/gruenes-dresden/spielen-in-der-stadt.php
*Der „Zukunftssalon“ war ein offenes Gesprächsformat des Stadtbezirksamtes Neustadt aus dem Jahr 2022 an die Neustädterinnen und Neustädter, in dem Wünsche und Ideen für das Zusammenleben geäußert werden konnten. Deren Umsetzung förderte das Stadtbezirksamt ideell und finanziell. Die ursprünglich geäußerte Idee des „Graffitifestivals“ entwickelte sich dann zum nachhaltigen Gedanken der Prävention.
Quelle: Landeshauptstadt Dresden