Die Wahl zum 8. Sächsischen Landtag am Sonntag, 1. September 2024, ist in den acht Dresdner Wahlkreisen sowohl bei der Stimmabgabe als auch bei der Auswertung ordnungsgemäß abgelaufen – kurz vor 23.30 Uhr standen die vorläufigen Ergebnisse für alle Dresdner Wahlkreise fest. Die CDU wurde mit 30,9 Prozent stärkste Kraft. Die Wahlbeteiligung war mit 77,4 Prozent deutlich höher als noch 2019 (72,2 Prozent).
Als Zweitstimme (Listenstimme) waren bei der Landtagswahl in ganz Sachsen 19 Parteien und Wählervereinigungen mit Landeslisten zugelassen. In Dresden war das Stadtgebiet in acht Wahlkreise eingeteilt. 2019 wurde noch in sieben Wahlkreise gewählt. Es standen je Wahlkreis unterschiedlich viele Direktkandidatinnen bzw. Direktkandidaten zur Wahl. In einem Wahlkreis waren es nur acht, in einem anderen Wahlkreis hingegen elf Kandidatinnen bzw. Kandidaten. Insgesamt standen 75 Direktkandidatinnen und -kandidaten in Dresden zur Wahl und damit durchschnittlich neun Kandidatinnen und Kandidaten pro Wahlkreis auf dem Stimmzettel. Im Jahr 2019 waren es durchschnittlich nur sieben.
Wahlbeteiligung - Höchste Beteiligung in Gönnsdorf/Pappritz und Gompitz
Von den 417.821 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger haben 323.597 Wahlberechtigte gewählt – was eine Wahlbeteiligung von 77,4 Prozent bedeutet. In den ersten vier Stunden lag die Wahlbeteiligung bezogen auf die Urnenwahl bei 21,4 Prozent. Bei der Landtagswahl 2019 lag sie zum gleichen Zeitpunkt bei 25,2 Prozent. Zusammen mit der Briefwahl hatten zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten gewählt. Um 14 Uhr überschritt die Gesamtwahlbeteiligung bereits die 60-Prozent-Marke. Im Wahlkreis 44 war die Wahlbeteiligung mit 81,3 Prozent am höchsten, im Wahlkreis 45 mit 72,3 Prozent am niedrigsten. Bei den Stadtteilen wiesen Gönnsdorf/Pappritz mit 87,4 Prozent und Altfranken/Gompitz mit 87,1 Prozent die höchsten Wahlbeteiligungen auf. Besonders gering war die Wahlbeteiligung in Prohlis-Süd mit 55,3 Prozent und in Gorbitz-Süd mit 57,7 Prozent.
Die Anzahl der Briefwähler fiel auch zur Landtagswahl wieder hoch aus: Rund 157.178 Wahlberechtigte hatten einen Antrag auf Briefwahl gestellt – rund 34.600 mehr als noch im Jahr 2019 zur Landtagswahl. Nur zur Bundestagswahl 2021 mit etwa 165.000 Briefwählern lag die Zahl bei einer Wahl in Dresden noch höher. Etwa 95 Prozent der Antragsteller beteiligten sich per Briefwahl an der Wahl.
Im Jahr 2014 reichten noch 108 Briefwahlvorstände aus, um die Briefwahl auszuzählen. Zur Landtagswahl 2019 waren 31 zusätzliche Briefwahlvorstände eingerichtet worden, bei der diesjährigen Landtagswahl verteilte sich die Arbeit auf 214 Briefwahlbezirke. Außerdem waren 399 Urnenwahlvorstände in der Zeit von 8 Uhr bis in die späten Abendstunden im Einsatz.
Wahlergebnisse - CDU wird stärkste Kraft, AfD folgt an zweiter Stelle
Die CDU erhielt in Dresden 99.331 der Listenstimmen, dies sind 30,9 Prozent. Dies entspricht einem Gewinn von 4,1 Prozentpunkten im Vergleich zur Landtagswahl 2019.
In Dresden erhielt die AfD 22,0 Prozent der Stimmen. Dies entspricht einem Zuwachs von 1,3 Prozentpunkten.
Die SPD erhielt 11,0 Prozent der Stimmen und 2,5 Prozentpunkte mehr als zu Landtagswahl 2019.
Erstmals war das BSW bei einer Landtagswahl dabei und erhielt 10,3 Prozent der Stimmen.
DIE LINKE musste hohe Verluste hinnehmen. Sie erhielt 5,7 Prozent der Stimmen und damit 5,7 Prozentpunkte weniger Zuspruch als 2019.
Einen etwas geringeren Verlust musste die Partei GRÜNE hinnehmen. Sie erhielt 37.461 Stimmen. Das entspricht 11,6 Prozent und damit 5,3 Prozentpunkte weniger als 2019.
Auch die FDP hat Stimmen verloren, sie erhielt 1,3 Prozent der Stimmen und damit 5,2 Prozentpunkte weniger als 2019.
Ergebnisse in den Wahlkreisen - CDU gewinnt 7 der 8 Wahlkreise
In sieben von acht Wahlkreisen erhielt der Direktkandidat der CDU in Dresden die meisten Stimmen. Im Wahlkreis 41 konnten die GRÜNEN ein Direktmandat erwerben. Das höchste Ergebnis bezüglich der Listenstimmen erzielte die CDU im Wahlkreis 42 mit 35,6 Prozent. In allen Wahlkreisen erhielt sie mindestens 23 Prozent der Stimmen. Den höchsten Anteil an Direktstimmen erzielte im Wahlkreis 42 Christian Piwarz mit 42,0 Prozent, gefolgt von Christian Hartmann, der im Wahlkreis 40 kandidierte und 40,8 Prozent erreichte. Im Wahlkreis 41 konnte DIE LINKE mit 11,4 Prozent ihren höchsten Anteil an Listenstimmen erzielen. Erfolgreichster Direktkandidat der LINKEN war im Wahlkreis 45 André Schollbach mit 12,2 Prozent.
Die SPD erzielte im Wahlkreis 41 mit 14,7 Prozent ihr bestes Ergebnis bezüglich der Listenstimmen. Im Wahlkreis 47 kandidierte Albrecht Pallas, er erhielt mit 12,6 Prozent das beste Ergebnis.
Die AfD hat im Wahlkreis 46 insgesamt mit 29,9 Prozent der Listenstimmen am besten abgeschlossen. Im Wahlkreis 43 erhielt André Wendt mit 34,2 Prozent das höchste Ergebnis.
Für die Partei GRÜNE waren 21,4 Prozent der Listenstimmen im Wahlkreis 41 das beste Ergebnis. Allerdings kandidierte im Wahlkreis 41 der erfolgreichste Bewerber der GRÜNEN. Thomas Löser erhielt hier 36,4 Prozent der Direktstimmen und konnte sich somit das Direktmandant sichern.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreichte im Wahlkreis 43 mit 11,9 Prozent den höchsten Anteil an Listenstimmen. Jeweils 9,0 Prozent der Direktstimmen erhielten im Wahlkreis 41 Dr. Ulrike Christina Rothe und im Wahlkreis 44 Anke Wagner. Das BSW ist nicht in allen Wahlkreisen mit Direktkandidaten angetreten.
Ergebnisse in den Stadtteilen
Während die CDU 2019 nur in etwa zwei Dritteln der Stadtteile die meisten Listenstimmen erhielt, ist dies 2024 in über drei Vierteln der Stadtteile der Fall. Die Hochburgen der CDU waren Gönnsdorf/Pappritz sowie Altfranken/Gompitz mit jeweils über 40 Prozent. 2019 lagen hier die Stimmenanteile bei knapp über 35 Prozent. Besonders geringe Stimmenanteile verzeichnete die CDU in den Stadtteilen Äußere Neustadt sowie Leipziger Vorstadt.
DIE LINKE hat in allen Stadtteilen geringere Stimmenanteile als 2019. In der Leipziger Vorstadt als auch der Äußeren Neustadt ist der Zuspruch mit 18,5 und 17,2 Prozent am höchsten. In Altfranken/Gompitz und Gönnsdorf/Pappritz war er dagegen mit 1,7 Prozent am geringsten. Besonders groß waren die Stimmenverluste in Prohlis-Süd und Johannstadt-Süd.
Die SPD hat wie in den vorangegangenen Wahlen ein über die Stadt relativ gleichmäßig verteiltes Ergebnis erreicht. Den höchsten Wert erreichte die SPD in der Äußeren Neustadt mit 18,4 Prozent, den niedrigsten Wert von 5,9 Prozent in Schönfeld/Schullwitz und Gorbitz-Ost.
Die AfD erreichte ihre höchsten Stimmenanteile mit über 36 Prozent in Gorbitz-Süd und Gorbitz-Nord/Neu-Omsewitz. In der Äußeren Neustadt konnte sie hingegen nur 5,3 Prozent erreichen. Die AFD konnte in fast allen Stadtteilen ihre Stimmenanteile erhöhen, mit Abstand am höchsten war der Zuwachs in Langebrück/Schönborn und Reick (über 3,5 Prozentpunkte).
Die Partei GRÜNE erreicht in der Äußeren Neustadt mit 32,0 Prozent den höchsten Wert. In Prohlis erhielt sie dagegen nur 2,6 Prozent der Stimmen. Die Grünen verloren in allen Stadtteilen Stimmen. Den größten Verlust musste sie mit -11,6 Prozentpunkten im Stadtteil Äußere Neustadt hinnehmen.
Das BSW erhielt bei seiner ersten Landtagswahl 2024 in den Stadtteilen Gorbitz-Nord/Neu-Omsewitz, Seidnitz/Dobritz, Gorbitz-Ost und Prohlis-Süd über 13 Prozent der Listenstimmen. Die wenigsten Stimmen erhielt das BSW in der Äußeren Neustadt mit 5,8 Prozent.
Quelle: Landeshauptstadt Dresden
Weitere Informationen und Zahlen: https://www.wahlen.sachsen.de/landtagswahlen-2024.html