Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral heizen, also möglichst ohne fossile Brennstoffe. Die Landeshauptstadt Dresden beginnt als eine der ersten Großstädte mit einer umfassenden Wärmeplanung. Dazu erklärt Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen: „Mit der kommunalen Wärmeplanung wollen wir eine jederzeit verlässliche, klimaneutrale und bezahlbare Wärmeversorgung sicherstellen. Alle Dresdner Bürgerinnen und Bürger sollen schnell Klarheit darüber bekommen, welche Art der Wärmeversorgung in ihrem Wohngebiet zukünftig zum Einsatz kommt. Das schafft Planungssicherheit für Gebäudeeigentümer, Unternehmen, Planungs- und Genehmigungsstellen und weitere Betroffene. In die Planung ist eine breite Beteiligung integriert, dabei beziehen wir die Stadtbezirke und Ortschaften besonders eng ein.“

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Wie geht Dresden vor?
Der erste Teil der Wärmeplanung ist eine Bestands- und Potenzialanalyse, die aufzeigt, wie viel Wärme aktuell vor Ort benötigt wird. Anhand bereits für jedes Gebäude vorliegender Daten werden der derzeitige Wärmebedarf, der eingesetzte Energieträger, die vorhandene Heizungsanlage sowie die Energieinfrastruktur ermittelt. Anschließend ist zu klären, welche Versorgungstechnologien auf Basis von erneuerbaren Energien oder nutzbarer Abwärme für die Wärmeversorgung verfügbar sind. Das können z. B. zentrale Systeme wie grüne Fernwärme bzw. Nahwärme und grüner Wasserstoff sein oder beispielsweise dezentrale Technologien mit Solarthermie, Geothermie, Umweltwärme oder Biomasse. Es folgt die Einteilung der Stadt in konkrete Wärmeversorgungsgebiete. Schließlich wird eine Strategie mit dazu gehörigem Maßnahmenplan entwickelt, um aufzuzeigen, wie sich die künftige Wärmeversorgung umsetzen lässt.

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Die STESAD GmbH übernimmt für die Landeshauptstadt Dresden bei der Wärmeplanung die Generalkoordination und das Beteiligungsmanagement. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen und Axel Walther, Geschäftsführer der STESAD GmbH, am 4. September 2023. Walther erklärt: „Als STESAD unterstützen wir die Stadtverwaltung dabei, die kommunale Wärmeplanung transparent und mit Beteiligung der Öffentlichkeit zu erstellen.“

Die SachsenEnergie AG übernimmt die Federführung beim des Wärmetransformationsplanes der Fernwärme. Sie arbeitet dabei eng mit der Landeshauptstadt Dresden und der STESAD GmbH zusammen, unter anderem in Bezug auf die Gas- bzw. Stromnetzentwicklung. Frank Wustmann aus dem Projektteam Kommunale Wärmeplanung bei der SachsenEnergie AG ergänzt: „SachsenEnergie erarbeitet auf Basis des im Mai 2023 vom Aufsichtsrat beschlossenen Unternehmenskonzeptes einen Wärmetransformationsplan. Dieser beschreibt den Weg der Dekarbonisierung der Dresdner Fernwärme und benennt die erforderlichen Maßnahmen. Damit ist der Wärmetransformationsplan ein wichtiger Baustein für die Wärmeplanung der Landeshauptstadt Dresden.“

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Die Wärmeplanung soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen und dem Stadtrat Ende 2024 zum Beschluss vorgelegt werden. Danach besteht Planungssicherheit für alle Beteiligten hinsichtlich der zukünftigen, klimaneutralen Wärmeversorgung für ganz Dresden.

Hintergrund
Sowohl die Dekarbonisierung, also die Umstellung von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare, kohlenstoffarme Energiequellen, als auch die sichere Wärmeversorgung sind Aufgabe aller Kommunen in Deutschland. Die Landeshauptstadt Dresden ist heute bei der Wärmeversorgung zu ca. 95 Prozent vom Import abhängig. Da dieser zum großen Teil auf fossilen Energieträgern (im Wesentlichen Erdgas und etwas Heizöl) basiert, ist die Wärmeversorgung für ca. 27 Prozent (eine Million Tonnen) der Dresdner Kohlenstoffdioxid-Emissionen verantwortlich. In diesem Bereich besteht enormer Handlungsbedarf, um die Klimaneutralität zu erreichen.

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Dafür bietet die Landeshauptstadt Dresden mit ihrem gut ausgebauten, rund 630 Kilometer langen, Fernwärmenetz schon heute gute Voraussetzungen. Zudem sind weitere kleine Nahwärmenetze vorhanden und mindestens vier klimaneutrale bzw. treibhausgasarme Quartierslösungen in Planung. In Dresdner Wohngebäuden, Gewerbeobjekten und zum Teil auch größeren öffentlichen Einrichtungen wie der 90. Grundschule sind schon heute rund 3.000 Wärmepumpen in Betrieb.

Homepage zur Wärmeplanungwww.dresden.de/waermeplanung

Quelle: Landeshauptstadt Dresden