Anlässlich des deutschen Earth Overshoot Day blockieren Klimaschützer*innen am 4. Mai 2023 um 8:15 Uhr die Kreuzung Strehlener Straße/Fritz-Löffler-Straße/Bayrische Straße an der Südseite des Dresdner Hauptbahnhofs, am Sitz der SachsenEnergie. Die Blockade ist bei der Versammlungsbehörde angezeigt, es werden jeweils für sieben Minuten wechselnde Fahrspuren der Kreuzung blockiert. Jeweils nach der siebenminütigen Wartezeit kann der Verkehr abfließen. Die Autofahrer*innen bekommen Bonbons und Info-Flyer zu Klimakrise gereicht, Straßenbahnen und Fahrradfahrer*innen können ungehindert passieren.

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„Würden alle Menschen auf der Erde so leben wie wir durchschnittlich in Deutschland, wären ab heute für dieses Jahr alle natürlich nachwachsenden Rohstoffe aufgebraucht. Ab heute leben wir auf Pump kommender Generationen und anderer Länder, in denen die Menschen deutlich weniger Ressourcen verbrauchen. Wir wollen heute ein Zeichen für mehr Gerechtigkeit setzen“, so Iris Kämper, 61, Organisatorin der Straßenblockade.

Ziel muss sein, zu einem Lebensstil zu finden, der die planetaren Grenzen einhält, ökologisch gesehen generationengerecht ist und der perspektivisch als Standard global allen Menschen offen steht. Dazu braucht es politische, gesellschaftliche und individuelle Veränderungen. „Wir brauchen Solaranlagen auf den Dächern, Windkraftanlagen, von denen die Anwohner profitieren und einen erschwinglichen ÖPNV-Zugang für alle. Weiter auch Dinge, wie mehr solidarische Landwirtschaft, Initiativen zur Vermeidung der Lebensmittelverschwendung, Second-Hand- oder Tausch-Läden und Reparaturinitiativen. In Dresden, in Sachsen und bundesweit. Ein Wandel zu einem neuen CO-armen Energie- und Produktionssystem in Kreislaufwirtschaft ist möglich. Wir alle müssen einfordern, dass die Politik die wirtschaftlich-rechtlichen Rahmenbedingungen schafft, damit diese Ansätze endlich schnell skalieren können. Bis es hier echte Fortschritte gibt, können wir nicht aufhören, immer wieder öffentliche Aufmerksamkeit gegen ein katastrophales Weiter-so erzeugen“, sagt Christian Bläul, 41.

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Auch weist Bläul darauf hin, dass ein freiheitliches, demokratisches und global gesehen friedliches Zusammenleben nur mit ausreichend verfügbaren Ressourcen möglich ist. Den Ressourcenverbrauch im Jetzt auf ein umweltverträgliches, regenerierendes Maß zu reduzieren, schützt Freiheit, Demokratie und Frieden in der Zukunft, so der Klimaaktivist. Die gute Nachricht ist für ihn, dass Lebensglück nicht zwangsweise mit einem hohen Ressourcenverbrauch korreliert. Das zu verinnerlichen, würde den Menschen, der Natur und dem Klima wirklich helfen.

Quelle: Extinction Rebellion Dresden