Um den Verkehr in Dresden sicherer und umweltschonender zu gestalten, setzt die Stadtverwaltung künftig stärker auf bauliche Eingriffe zur Verkehrsberuhigung und Verkehrsversuche in Wohngebieten und vor Schulen. Ein Baukasten-Konzept bündelt Optionen, wie sich mit baulichen Eingriffen auf Straßen und Gehwegen der Verkehr in Wohngebieten und vor Schulen und Kitas wirksam beruhigen lässt. Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn: „Mit dem Baukasten-Konzept zur Verkehrsberuhigung gehen wir auf die Bedürfnisse der Dresdnerinnen und Dresdner ein, die sich weniger Lärm in ihrem Wohnumfeld und mehr Sicherheit auf dem Schulweg ihrer Kinder wünschen. Zukünftig sollen diese Maßnahmen bei der Sanierung von Straßen besser mitgedacht werden. Ein beruhigter Verkehrsraum lässt sich auch mit einer verbesserten Aufenthaltsqualität kombinieren, zum Beispiel durch Begrünung oder Sitzmöbel.“

Archivfoto: © MeiDresden.de/Mike SchillerArchivfoto: © MeiDresden.de/Mike Schiller

Ein weiterer Teil der Strategie zur Verkehrsberuhigung ist die Durchführung von Verkehrsversuchen. Damit lassen sich verkehrssichernde oder verkehrsregelnde Maßnahmen in einem festgelegten Zeitraum erproben. Mit Vorher-Nachher-Studien wird untersucht, ob eine bestimmte Idee zur Verbesserung einer Verkehrssituation führt, z. B. eine angeordnete Geschwindigkeitsreduzierung. Simone Prüfer, Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, sieht darin klare Vorteile: „Mit Verkehrsversuchen gelangen wir zügig zu Ergebnissen, wie sich geplante Maßnahmen in der Praxis auswirken und ob sie das gestellte Ziel erfüllen. So können wir Konflikte im Verkehrsraum schneller lösen und Verbesserungen beschleunigen.“

Für 2023/2024 geplante Verkehrsversuche in Dresden:
• Einführung Schulstraße an 63. Grundschule
• Aufwertung und Verkehrsberuhigung Seestraße (Westseite Altmarkt)
• Kesselsdorfer Straße: Radverkehrsanlage auf Fahrspur und Kfz-Führung im Gleisbereich
• Tempo 30 auf dem Terrassenufer
• Radwege Blaues Wunder/ Schillerplatz

Archiv 2021 © MeiDresden.deArchiv 2021 © MeiDresden.de

Verkehrsversuche mit besonderer Bedeutung und Übertragbarkeit sind auch im Prozess des Dresdner Mobilitätsplans 2035+ integriert. Dort heißen sie „Reallabore“ und beziehen Studien zum Verkehrsverhalten ein. Im jüngsten MOBIdialog am 5. Mai 2023 wurden dafür drei Maßnahmen priorisiert:

Reallabore im Rahmen des Dresdner Mobilitätsplans 2035+:
• Umgestaltung und Verkehrsberuhigung Platz Am Schießhaus (Wilsdruffer Vorstadt)
• Verkehrsberuhigung Kamenzer Straße (Äußere Neustadt)
• Einrichtung eines Radfahrstreifens auf der Carolabrücke in Richtung Altstadt

Quelle: Landeshauptstadt Dresden