Der Verkehrsverbund Oberelbe hat auf seiner Verbandsversammlung in Weinböhla Bilanz für 2023 gezogen und wichtige Entscheidungen für die Zukunft getroffen. Die Entwicklungen in diesem Jahr spiegeln die externen Rahmenbedingungen wider. Waren die ersten Monate noch von Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie geprägt, sorgte seit dem Mai das Deutschlandticket für deutlich steigende Fahrgastnachfrage. Bis zum Jahresende erwarten die zwölf Unternehmen rund 184 Millionen Fahrgäste, rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Die Summe der Einnahmen und Ausgleichszahlungen liegt voraussichtlich bei 221,1 Millionen Euro. „Im Namen der gesamten Verbandsversammlung danke ich den über 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei den Unternehmen für ihren täglichen Dienst“, betonte der Vorsitzende des Zweckverbandes, Landrat Michael Geisler. „Sie halten auch in turbulenten Zeiten Stadt und Land in Bewegung.“

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Haushalt 2024 mit hohen Risiken behaftet

Die Verbandsversammlung, die aus Vertretern der Landkreise Meißen, Bautzen und Sächsische Schweiz – Osterzgebirge sowie der Landeshauptstadt Dresden besteht, hat heute den Haushalt für das kommende Jahr mit einem Volumen von rund 181 Millionen Euro beschlossen. Davon fließen 139,6 Millionen in den Eisenbahnverkehr, 5,1 Millionen an die Schmalspurbahnen und 4,9 Millionen in den Bus- sowie Nachtverkehr. „Damit sichern wir das bestehende umfangreiche Angebot in der Region“, erläutert Landrat Michael Geisler.

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„Zudem wollen wir im Rahmen der Infrastrukturförderung 7,8 Millionen Euro in den weiteren Ausbau des Nahverkehrs investieren.“ Der Haushalt des Zweckverbandes kann 2024 jedoch nur ausgeglichen werden, wenn der Freistaat Sachsen, wie bereits signalisiert, die zusätzlichen Regionalisierungsmittel des Bundes aus dem „Energiepaket“ und der erhöhten Dynamisierung an die ÖPNV-Zweckverbände weiterreicht. Zusätzlich geplant ist einmalig ein Rückfluss in Höhe von rund 8,5 Millionen Euro aufgrund der aktuell reduzierten Leistung wegen des massiven Personalmangels bei der DB Regio im S-Bahn-Netz und Dieselnetz. „Vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Kosten benötigen wir diese Gelder, um den Status Quo zu sichern“, so Michael Geisler weiter.

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VVO-Tarif wird zum 1. April 2024 angepasst

Neue Tarifabschlüsse für die Mitarbeiter sowie insbesondere die hohen Kosten für Energie und Material machen eine Tarifanpassung zum 1. April 2024 notwendig. Die Preise im VVO steigen dann um durchschnittlich 7,7 Prozent. Der Preis für eine Einzelfahrt in Dresden steigt um 20 Cent auf 3,20 Euro, in allen anderen Tarifzonen steigt der Preis auf drei Euro. Für längere Fahrten durch mehrere Tarifzonen steigt der Preis der Einzelfahrt um 40 bis 80 Cent. Die 4er-Karte bleibt trotz einer Anhebung um 80 Cent auf 11,40 Euro eine Alternative für Gelegenheitsfahrer.

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Tageskarten für eine Tarifzone in der Region erhöhen sich um 50 Cent, in Dresden steigt der Preis um 60 Cent auch 8,60 Euro. Für längere Strecken sowie für Familien und kleine Gruppen steigen die Preise zwischen 90 Cent und 2,70 Euro an. Wochen- und Monatskarten werden zwischen sieben und acht Prozent teurer. So kostet die Abo-Monatskarte für Dresden dann 66,90 Euro. „Im Preis stabil bleiben neben den VVO-Tickets für Schülergruppen und Fahrräder die von Freistaat beziehungsweise Bund geförderten Bildungs- und AzubiTickets sowie das Deutschlandticket“, erläutert Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO.

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„Insgesamt ist die Gestaltungsmöglichkeit für den VVO deutlich gesunken, nur noch 46 Prozent der Einnahmen der hiesigen Unternehmen kann die Verbandsversammlung selbst gestalten. Daher ist es wichtig, dass die entsprechenden Ausgleichszahlungen von Bund und Freistaat stabil sind und dauerhaft fließen, um die Leistung der Verkehrsunternehmen zu finanzieren.“ Der VVO blickt daher mit hohen Erwartungen auf die Verkehrsministerkonferenz, die ein Konzept zur Durchführung des Deutschland-Tickets ab dem Jahr 2024 erarbeitet.

Quelle: VVO