Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat am Montag aufgrund der anhaltenden trockenen Witterung das Sondermessprogramm Niedrigwasser der nationalen Flussgebietsgemeinschaft Elbe ausgelöst. Die über das reguläre Messprogramm hinausgehenden Untersuchungen nehmen die Wasserqualität in Extremsituationen unter die Lupe.Dazu führen die Elbeanlieger Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Hamburg nach einem abgestimmten Programm im 14-tägigen Rhythmus Untersuchungen an insgesamt 12 ausgewählten Messstellen im Elbestrom und an bedeutenden Nebenflüssen durch. Auch tschechische Labore werden sich mit Untersuchungen im Rahmen des internationalen Elbemessprogramms beteiligen. 

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Untersucht werden allgemein-physikalische, chemische und biologische Parameter. Anschließend werden die Messergebnisse mit den Maximalwerten der normalen Wasserstände 2021 und mit den Maximalwerten des Niedrigwasserereignisses 2019 verglichen. Für Sachsen führt das Umweltlabor der Staatlichen Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft (BfUL) die Untersuchungen im Auftrag des Landesumweltamtes Sachsen durch. Beprobt werden die Gewässergütemessstationen in Schmilka beim Übertritt der Elbe von Tschechien nach Sachsen und in Dommitzsch beim Verlassen des sächsischen Gebiets.

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Da die reguläre monatliche Elbe-Beprobung am 11. Juli 2023 bei einem Wasserstand von nur 72 Zentimetern durchgeführt wurde, konnte schon eine erste Bewertung erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die überwiegende Anzahl der untersuchten Parameter im elbetypischen Bereich. Auffällig sind die deutlich erhöhten Wassertemperaturen an beiden Messstellen im Vergleich zum Niedrigwasser 2019. Eine Schädigung der Fische ist derzeit nicht zu befürchten, da die Sauerstoffverhältnisse noch keinen Grund zur Besorgnis liefern. Kritisch für Fische wird es, wenn der Sauerstoffgehalt unter 3 Milligramm pro Liter sinkt.

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Hoch- und Niedrigwasser markieren nicht nur in hydrologischer Hinsicht Extremsituationen für Gewässer, sondern auch im Hinblick auf den Stofftransport. Durch Starkregen oder Dürre können sprunghafte, kritische Veränderungen der Gewässerbeschaffenheit eintreten. Mit dem abgestimmten Messprogramm der nationalen Elbeanlieger sollen in erster Linie akute Risiken auf Grund der stofflichen und hygienischen Veränderungen dokumentiert werden, um Risiken abwenden zu können.

Quelle: Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie