Am Donnerstag, dem 3. August 2023, haben Waldarbeiter in der Dresdner Heide drei geschwächt wirkende Wolfswelpen gefunden und die Fachstelle Wolf des
Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) über ihre Beobachtung informiert. Ein fachkundiger Mitarbeiter aus dem Sächsischen Wolfsmanagement begab sich vor Ort, um die Tiere vor übermäßigem Kontakt mit Menschen zu schützen. Beim Eintreffen am Fundort flüchteten zwei der drei Welpen und zeigten damit ein arttypisches Verhalten. Der verbleibende männliche Welpe hingegen wirkte apathisch und unterentwickelt. Das Tier wurde zur Untersuchung zu einem Tierarzt gebracht, wo es in der Nacht zum Freitag (4. August 2023) verstarb. Der Verbleib der anderen beiden Welpen sowie der Elterntiere ist bislang unklar. Um Erkenntnisse zum aktuellen Rückzugsgebiet zu erhalten wurde das Wolfsmonitoring in der Region intensiviert. Die Fachstelle Wolf informiert, wenn neue Erkenntnisse vorliegen.
Wolfswelpen werden in der Regel Ende April/Anfang Mai blind und taub geboren. Zu Beginn wird deren Körpertemperatur noch wesentlich durch die der Wolfsfähe
reguliert. Nachdem die Augen und Ohren geöffnet sind, verlassen die Welpen im Alter von drei bis vier Wochen das erste Mal die Höhle, um die Umgebung zu
erkunden und die anderen Tiere des Rudels kennenzulernen. Im Fall einer Beunruhigung können die Elterntiere gezwungen sein, einen anderen Bau
aufzusuchen. Wenn die Wölfe dabei gestört werden, kann es passieren, dass die Welpen zurückbleiben und nach den Elterntieren suchen.
In der Setz- und Aufzuchtzeit ist der jüngst geborene Nachwuchs von Wildtieren im Allgemeinen sehr empfindlich, weshalb Beunruhigungen und menschliche 2Störungen nach Möglichkeit vermieden werden sollten. Spaziergänger und insbesondere Pilzsuchende in Feld und Wald werden gebeten, auf den Wegen zu
bleiben, um den Lebensraum der Wildtiere nicht zu beunruhigen und Wildtiere wie unter anderem den Wolf in dieser Zeit nicht zu stören.
Hintergrund:
In Sachsen findet seit 2001 ein fortlaufendes Wolfsmonitoring statt, um die Größe und die Entwicklung des Wolfsvorkommens zu überwachen. Zudem liefert es
Informationen zur Biologie und zur Lebensweise der Wölfe. Das Monitoring wird im Auftrag des LfULG vom Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz und dem
UPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland durchgeführt.
Quelle: Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie