Es schmerzt das Herz. Die Seele weint. Das schier Undenkbare und nicht für möglich Gehaltene, ist Wahrheit und Realität geworden. Unsere berühmte und geliebte Carolabrücke ist in Teilen eingestürzt. Übrig ist nur noch ein Trümmerfeld. Der Schock sitzt tief und die Angst wiegt groß. Sind unsere Straßen und Brücken überhaupt noch sicher?
Fakt ist, der Verkehr, nicht nur in Sachsen, hat in den letzten Jahren eine regelrechte Explosion erlebt. Immer mehr Autos und Lastwagen quälen sich durch unser Land. Eine Kehrtwende ist nicht zu erkennen. Im Gegenteil. Es wird noch schlimmer werden, davon sind Experten überzeugt. Eine funktionierende Infrastruktur gibt es nicht, erkennbare und sinnvolle Lösungen fehlen. Statt zu sanieren und die Dinge in Deutschland ernsthaft auf den Prüfstand zu stellen, haben wir lieber über Mautgebühren und andere Spielereien diskutiert.
Nun fehlt in Dresden eine wichtige Nord-Süd-Verbindung und niemand weiß, wie es weitergeht. Dabei hätte alles noch viel schlimmer sein können. Was, wenn eine Straßenbahn in die Tiefe gerissen worden wäre oder Menschen auf der Brücke in den Abgrund gezogen? Wie groß wäre das Leid unserer Stadt dann?
Dresden steht unter Schockstarre und doch muss dringend etwas passieren. Wenn es ein Gutes an dieser so traurigen Geschichte gibt, dann, dass sie uns auf ein gewaltiges Problem aufmerksam macht. Was heute in Dresden passiert ist, kann morgen auch in München oder Stuttgart geschehen. Es ist an der Zeit zu handeln, denn zwei Mal sollte man sich nicht auf ein und dasselbe Wunder verlassen.
Deutschland muss aus der Tragödie unserer Stadt lernen, denn nur dann waren am Ende unsere Tränen nicht umsonst.