Wenn es plötzlich funkt oder einem die Haare zu Berge stehen, muss das nicht immer mit starken Gefühlen zu tun haben: Jeder kennt den kribbelnden Stromschlag, der meist im Winter auftritt, wenn wir metallische Gegenstände oder andere Menschen berühren. Doch wie kommt es eigentlich dazu?


Kleiner Stromschlag bei tiefen Temperaturen
Wenn es plötzlich funkt oder einem die Haare zu Berge stehen, muss das nicht immer mit starken Gefühlen zu tun haben: Jeder kennt den kribbelnden Stromschlag, der meist im Winter auftritt, wenn wir metallische Gegenstände oder andere Menschen berühren. Doch wie kommt es eigentlich dazu?

„Winterliche Kälte geht oft mit sehr trockener Luft einher. Das bedeutet knisterndes Stromschlagwetter“, erklärt Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline. „Bekommen wir einen ‚Wisch‘, baut sich kurzzeitig eine Spannung von mehreren zehntausend Volt auf, die sich zwischen unserem Körper und einem Gegenstand blitzartig entlädt - wir spüren den Stromschlag. Bei Dunkelheit sind sogar kleine Blitze sichtbar! Doch kein Grund zur Sorge: Stromschläge sind zwar manchmal unangenehm und beängstigend, aber nicht gefährlich."

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Warum es im Winter öfter mal knistert

Die Ursache für die kleinen Stromschläge sind elektrostatische Entladungen. Normalerweise gleichen sich positive und negative Ladungen über die Luftfeuchtigkeit und die feuchte Haut ständig aus. Im Winter ist die Luftfeuchtigkeit jedoch viel geringer als im Sommer und auch die Haut ist trockener, sodass kein Ladungsaustausch stattfinden kann: Der Körper lädt sich auf, bis sich die Elektrizität beim Berühren eines leitenden Gegenstandes oder einer anders aufgeladenen Person schlagartig durch einen Blitz entlädt. Das kann beim Anfassen der Türklinke oder beim Küssen der Fall sein.

Je später der Tag, desto mehr funkt es

Übrigens steigt und fällt das Risiko, einen "Wisch" zu bekommen, auch mit der Tageszeit: An kalten Tagen ist die Wahrscheinlichkeit, einen Minischlag zu bekommen, am Nachmittag höher als am Vormittag. Bei leicht steigenden Temperaturen nimmt die Luftfeuchtigkeit im Laufe des Tages ab und ist am Nachmittag am niedrigsten. Erst in der Nacht steigt sie allmählich wieder an.

Schutz vor dem Schock

Um sich vor diesen unangenehmen Minischocks zu schützen, hilft es vor allem, die Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu erhöhen. Aber Vorsicht: Lüften hilft nicht, denn dann kommt noch mehr trockene Luft in den Raum. Darüber hinaus gibt es einen wirkungsvollen Trick, wie Niklas Weise weiß: „Wer ab und zu geerdete Gegenstände wie Heizkörper berührt, kann die Aufladung im Körper reduzieren. Wer beim Aussteigen aus dem Auto einen Stromschlag vermeiden will, sollte die Karosserie mit einer Hand oder dem metallenen Autoschlüssel berühren, bevor er den Fuß auf den Boden setzt“.

Quelle: Wetter Online