Die politischen Debatten und Diskussionen um die ersten Veröffentlichungen des Haushaltsentwurfes der Landeshauptstadt Dresden verfolgt der Interessenvertreter der Innenstadtakteure, der City Management Dresden e. V. (CMD), genau. „Als Lobbyverband für Händler, Gastronomen und alle weiteren Gewerbetreibenden der Dresdner Innenstadt schauen wir natürlich mit Besorgnis auf angedachte Mittelkürzungen. Uns sind Themen wie Sicherheit, Teilhabe für Alle, Streetwork, Aufenthaltsqualität und Erreichbarkeit/Mobilität in der Innenstadt extrem wichtig,“ so Lars Seiffert, Vorstandsvorsitzender des CMD. Friederike Kranz, Geschäftsführerin des CMD ergänzt: „Sollten sich die Stadträte für beträchtliche Mittelkürzungen in diesen Themenfeldern entscheiden, kann das zu einem spürbaren Imageverlust der Innenstadt führen. Das bedeutet nicht nur weniger Umsatz für die ansässigen Händler, sondern auch zu einem sichtbaren Rückgang an Passanten, Kunden, Touristen und Arbeitsplätzen. Leerstand und Verödung des Zentrums können die Folge sein.“
„Natürlich sehe auch der Verein die finanzielle Lage der Landeshauptstadt,“ so Seiffert. „Trotzdem ist es uns wichtig, auf mögliche, nur schwer korrigierbare Folgen von Kürzungen im Innenstadtbereich hinzuweisen. Potenzielle Kunden und Gäste sind mittlerweile wahlfrei in ihrem Kauf- und Freizeitverhalten.“ Die Mehrheit des Vereinsvorstand ist sich sicher: Wenn sich beispielsweise die Erreichbarkeit der Innenstadt durch ein ausgedünntes ÖPNV-Angebot verschlechtert und die Tickets für Busse, Bahnen aber auch für das Parken immer teurer werden, ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen die großen Einkaufszentren am Stadtrand, in Autobahnnähe oder den Internethandel bevorzugen.
Sicherheit in der Innenstadt
Auch die Sicherheitslage entlang der Einkaufsstraße Prager Straße ist insbesondere in den letzten Jahren immer wieder thematisiert worden. „Wir haben diesbezüglich zahlreiche Gespräche geführt, Stellung bezogen und Ideen zur Verbesserung eingebracht. Wir sind dankbar, dass sich die Mehrheit des Stadtrates für eine City Wache ausgesprochen hat und bitten um eine zügige Umsetzung und Folgefinanzierung“, so Kranz. Angedachte Einschränkungen in der Finanzierung von Streetwork liefen dem Sicherheitsgedanken zuwider.
Höhere finanzielle Belastungen der Bürger führen auch zur Änderung des Konsumverhaltens
„Nach dem, was bisher bekannt ist, stehen Dresdner Familien möglicherweise vor großen Herausforderungen. Sollte zum Beispiel der Höchstsatz der Kitabeiträge bestätigt werden, wird dies auch spürbare Auswirkungen für unser Stadtzentrum haben. Wer immer weniger Geld im Portemonnaie hat, kann und wird weniger ausgeben.“ so Kranz weiter. Die Zurückhaltung auf das Einkaufs- und Freizeitverhalten der Bürger ist bereits jetzt spürbar. Die Gewerbetreibenden der Innenstadt stehen unter Druck. Das Konsumklima ist auf niedrigem Niveau und eher pessimistisch.
Die Innenstadt muss günstig erreichbar bleiben!
Gute Mobilitätsangebote sind essentiell für eine lebendige Innenstadt. Einer möglichen Einschränkung im Dresdner ÖPNV und einer Erhöhung der Parkgebühren stehen die Mitglieder des CMD zum aktuellen Zeitpunkt kritisch gegenüber. „Deren Erfahrung ist, dass zahlreiche Konsumenten und Gäste auch aus dem Umland kommen und eine An- und Abreise mit Bus und Bahn wünschenswert, aber nicht immer möglich ist,“ sagt die Geschäftsführerin des City Managements Dresden.
Kultur und Bildung brauchen Verlässlichkeit!
Dresden braucht die Kulturschaffenden! Die angekündigten Sparpläne hinsichtlich des Kulturangebotes schädigen die Dresdner Innenstadt. Dresden lebt vom vielfältigen kulturellen Angebot. Wird es eingeschränkt, fallen möglicherweise Gäste und Tourismuseinnahmen weg. Eine Abwärtsspirale. Beispielgebend für Kultur und Bildung sollen das Deutsche Hygiene-Museum, die Dresdner Philharmonie aber auch die zahlreichen Bibliotheken stehen. Dieses mit Leidenschaft aufgebauten Angebote dürfen nicht beschädigt werden. „Dem Vorstand und allen Mitgliedern des CMD ist klar, dass nur vorhandenes Geld durch die Landeshauptstadt ausgegeben werden kann. Ist kein Geld vorhanden, sind Kürzungen unumgänglich.
Das CMD setzt sich aber dafür ein, dass die kommende Haushaltsdiskussion trotzdem mit Weitblick geführt wird und der langfristige Erfolg und die künftige Attraktivität der Dresdner Innenstadt nicht auf dem Altar der Kurzfristigkeit geopfert wird“, sagt Lars Seiffert, Vorstandsvorsitzender des CMD e.V.
Quelle: City Management Dresden e. V.