Tiere in Not benötigen ein Obdach. Das Dresdner Tierheim in Trägerschaft des städtischen Veterinäramts bietet ihnen Unterschlupf – vorübergehend oder für längere Zeit. 2022 kamen nahm das Tierheim 953 Tiere auf. Im Vorjahr 2021 waren es insgesamt 812 Neuzugänge. Das bedeutet 2022 ein Plus von 17,4 Prozent. 402 Katzen, 282 Hunde und 269 verschiedene andere Tiere kamen 2022 ins Dresdner Tierheim. Nicht alle Tiere bleiben lange dort. 91 Hunde, 198 Katzen und 174 sonstige Tiere fanden 2022 ein neues Zuhause. Von den 409 Fundtieren wurden 2022 lediglich 89 von ihren eigentlichen Besitzerinnen und Besitzern wieder abgeholt. Fundtiere sind verirrte oder ihrem Halter dauerhaft entlaufene Haustiere sowie Haustiere ohne bekannten Halter.
Anlässlich der Jahresbilanz des Dresdner Tierheims erklärt Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Dresdens Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen: „Ich danke allen, denen Tiere in Not am Herzen liegen und die sich so liebevoll für sie engagieren. Ich bin stolz auf unsere acht Mitarbeitenden und die über zwanzig aktiven ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Sie kümmern sich im Tierheim hingebungsvoll um Hund, Katze und Co. Ein herzliches Dankeschön auch allen, welche Tieren in Not ein neues Zuhause bieten, und allen, die die Arbeit des Tierheims finanziell unterstützen.“ Aktuell versorgen acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Tierheim über 250 Tiere, darunter 73 Katzen, 49 Hunde und eine größere Anzahl sonstiger Tiere wie Reptilien, Nager, Vögel und Fische.
Tiere in Zwangspflege
Viele Tiere befinden sich in Zwangspflege. 2022 kamen beispielsweise 148 Hunde und 141 Katzen als Zwangspflegetiere ins Dresdner Tierheim. Sie werden aufgenommen, weil ihre Besitzerin oder ihr Besitzer sich nicht um das Tier kümmert bzw. nicht kümmern kann (z. B. wegen Krankenhaus- oder Haftaufenthalt, schwerer Krankheit, Tod). Das Veterinäramt nimmt vernachlässigte Tiere in Zwangspflege und das Ordnungsamt gefährliche Hunde, die beschlagnahmt wurden. Häufig sind Verstöße gegen das Tierschutzgesetz oder das Sächsische Gefahrhunderecht die Ursachen für die Tierheimunterbringung. Problematisch sind die Dauer der Unterbringung und die finanzielle Lage der Tierhalterin bzw. des Tierhalters. Die Kosten für die Unterbringung der Zwangspflegetiere trägt in jedem Fall die Tierbesitzerin bzw. der Tierbesitzer. Hinzu kommt, dass hinter sehr vielen dieser Tiere ordnungsrechtliche Verfahren bzw. auch Strafverfahren stehen, die die zeitnahe Vermittlung der Tiere weiter verzögern.
Probleme mit untergebrachten Tieren
Leider finden zu viele Hunde seit langer Zeit keinen neuen Besitzer. Die Ursachen sind Alter, gesundheitliche Probleme und Gefährlichkeit. Von den derzeit 49 Hunden im Tierheim sind aktuell nur 26 vermittelbar, die übrigen sind als Zwangspflege untergebracht. Der erste Eindruck schreckt potenzielle Interessentinnen und Interessenten oftmals ab. Viele Hunde sind einfach nicht ausreichend sozialisiert. Es fehlt ihnen häufig an einer guten Erziehung, damit ihr neues Frauchen oder Herrchen sie sofort problemlos übernehmen kann. Hier ist viel Arbeit, Geduld und Erfahrung im Umgang mit Hunden notwendig. Hinzu kommen die gemäß sächsischem Gefahrhunderecht als gefährlich eingestuften Hunde. Interessierte Bürgerinnen und Bürger müssen zunächst ein gesondertes Erlaubnisverfahren beim Ordnungsamt absolvieren, um einen solchen Hund zu übernehmen.
Ukrainehilfe
2022 stand insbesondere im Fokus der Unterbringung und Versorgung von Tieren ukrainischer Geflüchteter. Außerdem stellte das Veterinäramt Käfige für Aufnahmeeinrichtungen bereit. Für die Bewältigung dieser zusätzlichen Aufgabe stellte die Landeshauptstadt Dresden vorübergehend vier Tierpflegehelferinnen und -helfer unbürokratisch ein.
Finanzielle Unterstützung
Das Dresdner Tierheim ist für jede private Unterstützung dankbar. Ende 2022 verzeichnete das Tierheim Spenden in Höhe von rund 81.000 Euro. 2022 gingen 251.000 Euro aus Nachlässen ein. Das zeigt, dass die Dresdnerinnen und Dresdner die Leistung des Tierheimes schätzen. Das Tierheim investiert die Mittel in die ständige Verbesserung der Haltungsbedingungen für Tiere in Not. Das erleichtert auch den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Arbeit.
Tiervermittlung
Tiere in Not suchen ein liebevolles Zuhause. Wer sich für einen neuen Mitbewohner aus dem Dresdner Tierheim interessiert, kann sich direkt ans Tierheim wenden. Alle Tiere, die ein neues Zuhause suchen, stellen sich auf www.dresden.de/tierheim mit Text und Bild vor. In jedem Fall will die Entscheidung, ein Tier bei sich zu Hause aufzunehmen, gut überlegt sein. Habe ich genug Kraft und Erfahrung? Habe ich ausreichend Zeit für das Tier? Wer kümmert sich, wenn ich es vorübergehend oder längerfristig nicht kann? Bringe ich die nötigen Mittel auf, zum Beispiel für Futter und Tierpension?
Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger des Tierheims beraten Interessentinnen und Interessenten und bieten individuelle Kennenlerntermine für künftige Tierhalterinnen und Tierhalter an. Termine können per E-Mail an
Das Tierheim ist eine Einrichtung des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamts. Es ist zuständig für die Unterbringung von Fundtieren und von behördlich beschlagnahmten Tieren zuständig. Es werden im Einzelfall auch Tiere von Krankenhauspatientinnen und -patienten, Inhaftierten und Verstorbenen versorgt und je nach Kapazität auch Abgabetiere.
Quelle: Landeshauptstadt Dresden