Bäume, Beete, Sitzgelegenheiten und breitere Fußwege: So wird die Seestraße zwischen Altmarkt und Dr.-Külz-Ring bis Oktober „lebendig“ und zur Fußgängerzone. Unter dem Slogan „Stadtraum anders gestalten“ wird damit ein kleiner Teil der Innenstadt aufgewertet. Das zusätzliche Grün wird den Aufenthalt in der im Sommer oft überhitzten Innenstadt angenehmer machen sowie zum Schlendern, Radeln und Verweilen einladen.
Baubürgermeister Stephan Kühn: „Die Dresdner Innenstadt ist ein attraktiver Stadtraum. Die Menschen sind hier zum Einkaufen, Arbeiten, Kulturgenießen und einfach zum Flanieren. Gleichzeitig gibt es in Dresdens Innenstadt Leerstand in den Geschäften, Tage an denen die Hitze im urbanen Stadtraum unerträglich ist. Und es gibt Konflikte zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmerinteressen. Mit der Lebendigen Seestraße wollen wir zeigen, wie man diese Themen angehen kann. Wir verbessern die Aufenthaltsqualität, bringen zusätzliches Grün in den Stadtraum und geben dem Fuß- und Radverkehr mehr Platz.“
Die Idee dazu kam aus dem Stadtbezirk Altstadt. Mandy Pretzsch, stellvertretende Leiterin des Stadtbezirksamts Altstadt: „Der Stadtbezirksbeirat machte 2021 den Vorschlag, die Aufenthaltsqualität und die Sicherheit für Passanten und Radfahrende auf der Seestraße zu erhöhen. Mit der damit verbundenen Verkehrsberuhigung sollen zugleich Einzelhandel und Gastronomie in der Seestraße unterstützt werden. Ich freue mich, dass dieser Vorschlag aufgegriffen wurde und mit der temporären Umgestaltung der erste Schritt für eine dauerhafte Verbesserung umgesetzt wird.“
Stadtraum anders gestalten bedeutet auch, Straßen und Plätze so auszustatten, dass sie zum Treffen und Verweilen einladen. Ein wichtiger Teil dabei ist die Anpassung an den Klimawandel. Zusätzliches Grün sieht nicht nur gut aus, es sorgt auch für Schatten und die Verdunstung an den Blättern kühlt den Stadtraum. Durch die Ausweisung der Seestraße als Fußgängerzone wird mehr Platz für Fuß- und Radverkehr geschaffen. Radfahrende dürfen dort nur mit angepasster Geschwindigkeit und rücksichtsvoll fahren.
Um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu evaluieren und die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zu erfassen, wird ab Montag, 8. Juli 2024, eine Online-Befragung durchgeführt. Parallel dazu erhebt ein Verkehrsplanungsbüro Daten zu Verkehrsmengen und -mitteln sowie möglichen Konflikten im Vorher-Nachher-Vergleich. Nach Abschluss des Projekts im Oktober wird eine Bilanz gezogen, um die positiven Effekte der Maßnahmen zu bewerten und zu entscheiden, welche Umgestaltungen beispielhaft sind und beibehalten werden sollen.
Das Projekt kostet insgesamt etwa 334.000 Euro. Finanziert wird es aus Mitteln des Stadtbezirksbeirats Altstadt und des Bundesförderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Ziel dieser Förderung ist es, eine zukunftsfähige und krisenfeste Innenstadt als Ort für Handel, Arbeit, Wohnen, Kultur, Freizeit und Gemeinschaft im Sinne der „Neuen Leipzig-Charta 2020“ zu schaffen. Durch den Fördermittelgeber wurde das Projekt "Lebendige Seestraße" im Oktober 2022 bestätigt. Bäume, Mobiliar und Parklets sollen im Anschluss unter anderem für andere temporäre Maßnahmen weiter genutzt werden.
Zufahrtsregelung zur Seestraße
Die Seestraße ist als Fußgängerzone mit den zusätzlichen Verkehrszeichen "Rad- und Lieferverkehr frei" beschildert. Es dürfen also neben Fußgängern auch Radfahrer auf der Seestraße unterwegs sein. Auch Anlieferungen sind möglich. Erlaubt ist der Transport von Waren zu und von im gesperrten Bereich liegenden Geschäften oder von Waren durch Gewerbetreibende an Private im Rahmen der Geschäftsausübung. Das Be- und Entladen der Anwohner muss über die Kramergasse erfolgen. Dort ist das Parken auf drei Pkw-Stellflächen für eine Stunde erlaubt. Es besteht außerdem ein eingeschränktes Halteverbot für eine Zone ab der Straße An der Kreuzkirche.
Quelle: Landeshauptstadt Dresden