Die Untersuchungen und Materialentnahmen im Rahmen der Bauwerksdiagnostik an der Elbbrücke Bad Schandau laufen seit Ende November. Die ersten Untersuchungsergebnisse und die bereits bekannten Schadensbilder bestätigen die Notwendigkeit und Richtigkeit der Sperrung der Brücke. Zwar weist die Brücke erhebliche Schäden auf, jedoch bleibt sie nach dem aktuellen Prüfstand standsicher, solange sie nicht belastet wird – das bedeutet, solange kein Verkehr über sie führt. Vor diesem Hintergrund muss die Brücke für den Verkehr weiterhin gesperrt bleiben. Die Freigabe für den Schiffsverkehr wird mit fortschreitender Prüfung durch den Prüfingenieur in Kürze angestrebt.
Für eine Entscheidung über die Zukunft des Bauwerks sind die Ergebnisse der Laboruntersuchungen abzuwarten sowie die vollständige statische Nachrechnung des Bauwerkes einschließlich Prüfung durch einen Prüfstatiker. Die Proben des Betons, des Verpressmörtels aus dem Hüllrohr, in dem der Spannstahl eingebettet ist, und vom Spannstahl selbst werden derzeit im Labor untersucht. Parallel wird an einer statischen Bewertung des Zustandes gearbeitet. Die laufenden Untersuchungen sollen weitere Erkenntnisse auf die Tragfähigkeit und das Sanierungspotenzial des Bauwerks geben. Diese Untersuchungen werden voraussichtlich bis Juni 2025 andauern.
Planung Behelfsbrücke und Ersatzneubau läuft an
Parallel werden Möglichkeiten einer temporären Querung der Elbe bei Bad Schandau untersucht. Dabei werden sowohl durch die Deutsche Bahn für die Bad Schandauer Carolabrücke als auch die Straßenbauverwaltung verschiedene Varianten untersucht.Das vorrangige Ziel ist der Bau einer Behelfsbrücke, um der Region schnellstmöglich eine spürbare Entlastung zu verschaffen. Diese Behelfsbrücke soll auch als Voraussetzung für den späteren Ersatzneubau der Elbbrücke dienen.
Ein Planungsgremium hat sich bereits gebildet und die Arbeit aufgenommen. Die beteiligten Behörden und Institutionen arbeiten eng zusammen, um die Planung, Genehmigung und Umsetzung effizient voranzutreiben. Derzeit wird die genaue Lage für den Bau der Behelfsbrücke geprüft. Dabei sind auch der Abriss und Neubau der Elbbrücke, die Anbindung an die B 172 sowie der Brückenbau über die Bahn zu berücksichtigen. Die Verfügbarkeit von Behelfsbrückengeräten wurde bereits abgefragt.
Obwohl die abschließenden Gutachterergebnisse noch ausstehen, ist absehbar, dass ein Ersatzneubau der Elbbrücke mittelfristig notwendig wird. Daher hat die Planung für den Neubau bereits begonnen, parallel zur laufenden Begutachtung. Durch die frühzeitige Beauftragung der Planungen kann der Bau unmittelbar nach Erhalt der finalen Genehmigungen und Entscheidungen beginnen.
Durch die parallele Bearbeitung des Gutachtens, der Planung der Behelfsbrücke und der Vorbereitung des Neubaus wird das Risiko von Verzögerungen minimiert und der gesamte Prozess beschleunigt. Eine enge Verzahnung der Planungen für die Behelfsbrücke und den Neubau sorgt dafür, dass Doppelarbeiten vermieden und ein möglichst reibungsloser Übergang zwischen den einzelnen Maßnahmen gewährleistet werden.
Durch diese parallelen Schritte wird sichergestellt, dass sowohl kurzfristige als auch langfristige Lösungen schnellstmöglich umgesetzt werden können, um die Region zu entlasten
Quelle: LANDESAMT FÜR STRASSENBAU UND VERKEHR