Eine Masche ist im Moment stark im Umlauf, um an sensible Daten oder das Geld ahnungsloser Menschen zu gelangen. Gemeint sind Schockanrufe, von denen überwiegend ältere Personen betroffen sind. Vielen wird in einem solchen Telefonat damit Angst gemacht, dass ein naher Angehöriger in einen Unfall oder eine andere Tragödie verwickelt sei. Und wenn die Täuschung oft schnell auffällt, bleiben Sorgen und Verunsicherung zurück. Neuerdings nutzen Betrüger auch künstliche Intelligenz, um mit Deep Fakes Stimmen zu imitieren und die Menschen damit zu täuschen. Die Geschichten und Klangfarben wirken dabei so glaubhaft, dass viele Bürger trotz Sensibilisierung auf die Masche hereinfallen. Neben offensichtlichen Schäden, wie finanziellen Verlusten, gibt es aber noch andere Folgen: die mentalen Auswirkungen der Schockanrufe auf die Betroffenen. Denn einige Personen sind nach einem solchen Erlebnis nachhaltig verängstigt oder sogar traumatisiert. Thomas Wrobel, Spam- Schutz-Experte von Clever Dialer erklärt, wie sich solche Anrufe auf die psychische Gesundheit auswirken und wo sich Leidtragende Unterstützung holen können.
Angstattacken, Schlafstörungen und Vertrauensprobleme
Wenn Menschen unerwartet mit bedrohlichen oder erschreckenden Situationen konfrontiert werden, können mentale Schäden entstehen, die sich teilweise über Monate und sogar Jahre hinweg ziehen.
Natürlich hat nicht jeder Betroffene von Schockanrufen mit solchen Problemen zu kämpfen, aber für diejenigen, die unter den Ereignissen leiden, können die Auswirkungen erhebliche Einschnitte in ihren
Alltag haben. Zu den mentalen Folgen zählen vor allem Angstattacken und anhaltende Schlafstörungen. Auch im Umgang mit Mitmenschen sind die Auswirkungen zu spüren. Durch die Manipulationsversuche wird das Vertrauen der Angerufenen erschüttert und sie entwickeln häufig Misstrauen gegenüber anderen Personen in ihrem Umfeld. Die Betroffenen weigern sich, Telefonate entgegenzunehmen oder vor die Tür zu gehen. Viele versuchen außerdem, aus Scham den Vorfall zu verheimlichen.
Sie haben Angst, mit Freunden und Familie über das Geschehene zu sprechen, weil es ihnen peinlich ist, die Masche nicht durchschaut zu haben. Auch spielt die Furcht, die Betrüger könnten ihre Tat
wiederholen, eine Rolle, weswegen viele Vorfälle verschwiegen und damit gar nicht erst gemeldet werden. Im schlimmsten Fall sind Betroffene nach so einem Anruf mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) konfrontiert. Diese tritt als verzögerte psychische Reaktion auf. Leidtragende erleben dabei Flashbacks, wiederkehrende Alpträume, Ängste, Schutzlosigkeit und eine erhöhte
Schreckhaftigkeit. Wenn Symptome einer PTBS auftreten, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie beispielsweise innerhalb einer Therapie. So können die traumatischen Erfahrungen besser bewältigt werden.
Was können Betroffene und Angehörige jetzt tun?
Für Betroffene gibt es einige Methoden, die helfen können, sich zu schützen. Zunächst ist es nach einem solchen Anruf wichtig, Ruhe zu bewahren und am besten alle Details zu notieren, die im Gedächtnis geblieben sind. Es gibt außerdem spezialisierte Apps, die bereits vor der Anrufannahme prüfen, ob es sich um potenzielle Fake-Anrufe oder bekannte Spam-Anrufer handelt und eine entsprechende Warnung geben. und eine entsprechende Warnung geben. Generell ist es ratsam, bei Geldforderungen stets misstrauisch zu sein und sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Im Zweifelsfall sollten persönliche Fragen gestellt werden, die nur tatsächliche Angehörige beantworten können. Auch auflegen und unter der bekannten Nummer zurückrufen ist eine Option. Doch das Wichtigste ist: Darüber reden. Es gibt keinen Grund sich zu schämen, da solche Anrufe jeden treffen können.
Quelle: Clever Dialer