Auf der Sondersitzung der Zweckverbandsversammlung des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) am Dienstag,  wurde die Ausschreibung für das sogenannte E-Netz Oberelbe aufgehoben, da keine wirtschaftlichen Angebote eingegangen sind. Der VVO wird nun im Rahmen eines Verhandlungsverfahren Gespräche mit den Bietern führen, um ein finanzierbares Angebot zu erhalten. Zudem wurde im Rahmen der Verabschiedung des Nachtragshaushalts für 2023 beschlossen, angesichts des zu erwartenden finanziellen Defizits Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung ab 2025 zu erarbeiten.

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Das E-Netz Oberelbe fasst die Strecke Dresden – Leipzig sowie die drei Linien von der Landeshauptstadt nach Cottbus, Hoyerswerda und Elsterwerda zusammen. Das Volumen umfasst jährlich mindestens 3,91 Millionen Zugkilometer, der Betriebsstart ist für Dezember 2026 geplant. Im nun beschlossenen Verhandlungsverfahren wird mit den Bietern über mögliche Einsparungen gesprochen, um ein für den VVO finanzierbares Angebot zu erhalten. Zudem wird das Netz angepasst: Die Verbindung zwischen Dresden und Elsterwerda soll ab Dezember 2026 in das bereits bestehende Netz Lausitz integriert werden, da durch eine Verknüpfung von Linien in Elsterwerda Fahrzeuge eingespart und Kosten gesenkt werden können.

Aufgrund der prognostizierten Entwicklung der Betriebskosten der Verkehrsunternehmen, der allgemeinen Kosten und der erwarteten Einnahmen durch Ticketverkäufe wird es ab dem Jahr 2025, trotz zusätzlicher Mittel des Bundes zum Ausgleich der Energiekostensteigerungen, unmöglich, einen ausgeglichenen Haushalt zu erzielen. Das derzeitig bestehende Haushaltsdefizit 2024 kann voraussichtlich durch Einsparungen ausgeglichen werden. Die Fahrleistungen bei den Eisenbahngesellschaften sind bereits bestellt und beinhalten das bisherige Angebot. Für die Folgejahre wurde daher beschlossen, verbundweit Kürzungen im Angebot zu prüfen, um den Haushalt dauerhaft zu sichern.

RB 72 in Heidenau  Foto: © MeiDresden.deRB 72 in Heidenau Foto: © MeiDresden.de

Bisher finanziert der VVO deutlich mehr Leistungen auf den Bahnstrecken als durch den Freistaat vorgegeben, so dass insbesondere diese Zusatzangebote, sowohl auf wichtigen Strecken wie Dresden – Leipzig, aber auch auf Nebenstrecken wie Heidenau – Altenberg, kritisch geprüft werden müssen. Über die Ergebnisse und die Umsetzung wird die Verbandsversammlung auf ihrer Sitzung am Jahresende beraten

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Anmerkung der Redaktion: Wie VVO-Pressesprecher Christian Schlemper sagte, fordert der Freistaat Sachsen auf der Linie Dresden nach Leipzig 16 Zugpaaare. Gefahren wird derzeit mit 19. Somit könnte der VVO drei Zugpaare einsparen.

In der Region Heidenau sind gleich zwei Strecken in der Kategorie 4. Das ist zum einen von Heidenau nach Altenberg (RB 72) und von Pirna nach Neustadt. Auf der Strecke Heidenau nach Altenberg sieht das SMWA kein Zugverkehr vor, laut VVO. Das ist also eine komplette Zusatzleistung durch den VVO, die dann eventuell, wenn das Geld ausgeht, noch weiter ausgedünnt werden würde oder aber auch stillgelegt werden könnte. Für die Region wäre es ein nicht akzeptierender Zustand! 

Quelle: Verkehrsverbund Oberelbe GmbH