Bis vor 35 Jahren gab es durch die Teilung in den 1960er Jahre zwei deutsche Staaten. Im November 1989 wurde dann die Grenzöffnung zwischen Ost und West offiziell verkündet. Viele Menschen freuten sich, manche waren jedoch anfangs skeptisch. Man hatte sich an das Leben gewöhnt und vieles war auch gut.Es gab sichere Arbeitsplätze und auch die Mieten waren günstig und stabil. Natürlich gab es auch Schattenseiten. So musste man bis zu 10 Jahre oder manchmal auch länger auf ein neues Auto warten. Als dann der nagelneue Trabant oder Wartburg endlich vor der Haustür stand, war die Freude umso größer. Auch mit der Auswahl an Konsumprodukten könnte man sich nicht beschweren.
Diese Zeitspanne hat nicht nur politische und gesellschaftliche Veränderungen mit sich gebracht, sondern auch eine Vielzahl von Traditionen, die aus der damaligen DDR stammen und bis heute lebendig sind! Die Menschen in den neuen Bundesländern haben viele Bräuche und kulturelle Praktiken bewahrt, die tief in der Geschichte der DDR verwurzelt sind. Dazu gehören regionale Feste, kulinarische Spezialitäten und handwerkliche Traditionen, die oft von Generation zu Generation weitergegeben werden. Ein Beispiel ist das traditionelle Weihnachtsfest, das in vielen Familien nach wie vor mit typischen DDR-Bräuchen gefeiert wird. Dazu gehören das Aufstellen des Weihnachtsbaums, das Singen von Weihnachtsliedern und das Genießen von Speisen wie Stollen und Plätzchen, die in der DDR eine besondere Bedeutung hatten.
Auch die „Kultur der Plattenbau-Siedlungen“ hat ihre Spuren hinterlassen. Viele Menschen erinnern sich an die Nachbarschaftsfeiern und das gemeinsame Feiern im Freien, die in den oft engen Gemeinschaften der Plattenbauten stattfanden. Diese Traditionen fördern bis heute den Zusammenhalt und die Gemeinschaft in vielen Stadtteilen. Darüber hinaus sind auch die kulinarischen Traditionen der DDR nach wie vor beliebt. Gerichte wie Soljanka, Rotkohl und der berühmte „Thüringer Rostbrätel“ finden sich nicht nur in den Küchen der ehemaligen DDR-Bewohner, sondern erfreuen sich auch überregional großer Beliebtheit.
In den letzten Jahren hat sich zudem ein wachsendes Interesse an der Geschichte und Kultur der DDR entwickelt. Museen, Ausstellungen und Veranstaltungen widmen sich der Aufarbeitung und dem Erhalt dieser Traditionen, um sie für zukünftige Generationen lebendig zu halten.
„35 Jahre nach der Wende ist es wichtig, die kulturellen Wurzeln und Traditionen der ehemaligen DDR zu würdigen und zu feiern“. „Sie sind ein Teil unserer gemeinsamen Geschichte und tragen zur Vielfalt unserer Gesellschaft bei.“
Viele Mensche erinnern sich noch an die Zeit vor mittlerweile über 35 Jahren. Samstags noch mal schnell in den Konsum oder in die HO um Wurst oder Brötchen zu holen oder am langen Donnerstag bis 20 Uhr den Wochenendeinkauf zu erledigen. Zu Ostern oder Weihnachten standen die Menschen bereits am Morgen vor den Geschäften oder der Theke Schlange, wenn es Bananen, Orangen, Schinken oder auch Radeberger Bier gab. Vieles wurde durch Mund-zu-Mund Propaganda übermittelt.
Für die etwas besser Verdienenden gab es Ende der 80er auch bereits die DELIKAT Läden, wo man für teures Geld Produkte aus dem Westen wie Kaffee, Schokolade, Ananas und vieles mehr kaufen konnte. Wer "Westverwandschaft" hatte, freute sich vorallem in der Vorweihnachtszeit auf das Paket mit den besonderen Spezialitäten wie Kaffee, Waschmittel oder aber auch Schokolade. Gemeinsam wurde dann an einem Abend das Paket in der "Stube" (Wohnzimmer) geöffnet und es verbreitete sich ein ganz besonderer "Duftmix" im Raum, eben ein Gemisch aus den vielen Produkten. In einem Kuvert, was versteckt war, gab es noch den ein oder anderen Schein obendrauf.
Die ehemalige Regierung der DDR hatte ab 1979 die sogenannten Forumscheck ausgegeben. Sie konnten nur im Tausch gegen die D-Mark im Intershop eingelöst werden. Um an "Devisen" zu gelangen wurde dieser Tausch vollzogen.
Das Leben in der damaligen DDR war "relativ" gut. Man hatte Arbeit und sein Auskommen. Man musste eben auf Trat sein, um auch mal an gewisse Südfrüche, Bier oder ähnliches zu gelangen. Das Leben auf dem Lande war ein anderes als in der Stadt. Auf dem Land kannte man sich und half auch mal schnell beim Bauen oder der Besorgung zum Beispiel nach Zement. Alles das war Mangelware und nur unter dem Ladentisch zu bekommen. Als beliebter Begleiter zum Fernsehprogramm war die "FF dabei" auch nur mit Beziehungen zu kaufen. Schnell musste man die Zeitung in sein Einkaufsbeutel stecken, damit es keiner sieht. Viele Ostprodukte wurden gegen Devisen unter anderem nach Westdeutschland verkauft, Nur ein kleiner Teil blieb für die eigene Bevölkerung übrig. Eine Ländereinteilung in der damaligen DDR gab es nicht. Das wurde erst nach der Wende eingeführt.
Die innerdeutsche zwischen der damaligen DDR und Westdeutschland trennte 28 Jahre lang Familien und Freunde. Sie war Abschreckung und Todeszone. Laut Medienberichten sollen Mindestens 327 Menschen gestorben sein, die versuchten haben die 1.400 Kilometer langen Grenze zuüberwinden.
Am 9, November 1989 wurden dann die Grenzen zwischen der damaligen DDR und Westdeutschland nach vielen Jahren wieder geöffnet, mittlerweile ist das 35 Jahre her. Nach der Wende etablierten sich einige DDR-Museen und Ostprodukte-Läden. Hier wäre das DDR-Museeum in Pirna zu nennen. Auf zwei Etagen wird man in die damaligen Zeiten versetzt.
Welche Traditionen und Produkte aus unserer Heimat haben die Zeit bis heute überlebt und sind nach wie vor beliebt bei Jung und Alt? Diese Frage haben wir unseren Lesern bei Facebook einmal gestellt.Die Antworten waren gigantisch. Es kamen Antworten zu fast allen Produkten. Es ist nicht oder war alles schlecht was aus der damaligen DDR kam. Wir schauen einmal auf Produkte die es noch heute in den Läden gibt. Zum Teil gibt es sie noch aus den tratitionellen Standorten in Ostdeutschland. Wir wollen nun gerne wissen, welche Produkte sie einkaufen. Was ist nach 35 Jahren noch übrig geblieben? Zum Beispiel wäre auch das Ampelmännchen und der grüne Pfeil zu nennen.
Jede Region hatte seine Produktionsstätten. Rügen Fisch zum Beispiel feiert in diesem Jahr den 75.Geburtstag. In der damaligen DDR entwickelte sich die Firma Dank des Engagements und Elans der Mitarbeiter Anfang der 70er Jahre zum größten Fischkonserven-Hersteller. Anfang der 90-Jahre wurden wichtige Exportmärkte wie die USA erschlossen.
Ganz vorn dabei sind die sächsichen Qualitätsprodukte wie Bautzner Senf, Russisch Brot, Pulsnitzer Lebkuchen oder auch die Riesaer Nudeln. Auch Qualitätsmarken wie Hallorenkugeln, Babina Schokolade, Zetti Knusperflocken, Rotkäppchen Sekt und Vita Cola gehören nach wie vor zu den Favoriten, die es noch heute zu kaufen gibt. Das sind längst nicht alle Produkte, die das Überleben bis heute geschafft haben. Fit und Spee gehören nach wie vor zu den Traditionsmarken.
Schauen wir einmal nach Riesa. Die Teigwarenfabrik in Riesa gibt es seit 1914. Im nächsten Jahr feiert das Unternehmen 111-jähriges Jubiläum. Noch heute sind die Produkte sehr beliebt. Die Teigwaren Riesa GmbH wurden 1993 nach der Übernahme durch Klaus Freidler gegründet. Es lässt sich schwer sagen, welche die beliebtesten Nudeln zu dieser Zeit waren, da jedoch zu dieser Zeit relativ wenige verschiedenen Ausformungen produziert wurden, lässt sich vermuten das Makkaroni und Kurzwaren wie Spirelli, Suppenmuscheln und Hörnchen in der DDR gern gekauft wurden.
Im Süßwaren Regal gibt es die Originalen Halloren Kugeln. Sie wurden 1952 erfunden.Aus der Not heraus war man auf der Suche nach einer süßen Bereicherung in den schweren Nachkriegsjahren. Trotz der widrigen Rohstoffversorgung hatte man Zucker und ein wenig Kakao. So entstanden aus Fondant in den ersten Jahren in Handarbeit die ersten Original Halloren Kugeln. Auf Grund der großen Beliebtheit wurden in den 60er Jahren die ersten Maschinen installiert. Heute rollen knapp 200 Mio. Kugeln in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen vom Band erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit im In- und Ausland.. Form und Namen haben die Kugeln in Anlehnung an die Knöpfe auf dem Festgewand der Halloren Salzwirker Brüderschaft als Halle.
Eine "gelbe Tüte" hat auch die "Wendezeit" überstanden und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Knusperfloken durften damals nicht fehlen. Noch heute findet man die Knusperflocken in den Regalen.
1821 begann die Geschichte von Zetti. Die Geschichte kann man hier nachlesen: https://www.zetti.de/Zetti/Unternehmen/
Zum Backen nam man gerne das Tortenmehl von Kathi. Das Familienunternehmen hat sich behaupten können und hat heute ein Marktanteil von 80 Prozent. 1952 kam das Tortenmehl von Kathi auf den Markt. Die Liste der Produkte, welche es noch heute gibt, könnten wir noch weiter führen. Es freut einfach, dass viele der damaligen DDR-Produkte noch heute in vielen Regalen zu finden sind.
Wer noch mehr sehen möchte, sollte sich in den noch übriggebliebenen DDR-Museum einmal umschauen. Diese gibtes noch in Pirna und Berlin.