Mit dem Projekt BienenBrückenBauen (BBB) möchte das Umweltzentrum Dresden gemeinsam mit den Bürger*innen die Wildbienen in der Landeshauptstadt schützen. Das Ziel des Projekts am Umweltzentrum Dresden e.V. (UZD) ist dabei nicht nur die Verbesserung der Lebens- und Reproduktionsstätten von Wildbienen. Darüber hinaus sollen auch die Vorkommen von Wildbienenarten im Projektgebiet erfasst und gleichzeitig Artenkenntnisse vermittelt werden. Das Artensterben ist längst traurige Realität. Rund 58.000 Tierarten verschwinden jedes Jahr auf dem Planeten. In Deutschland besonders betroffen sind die Insekten, mit rund 70 % aller Tierarten die artenreichste Klasse überhaupt. Im Gegensatz zur Honigbiene sinken die Zahlen vieler Wildbienen im Bundesgebiet. In Deutschland sind knapp die Hälfte der vorkommenden Wildbienenarten in ihrem Bestand gefährdet oder bereits ausgestorben. Der Lebensraum wird knapp. Es fehlen sowohl Nisthabitate als auch Nahrungsquellen.

Eucera - Art nicht bestimmbar ©Robert MichalkEucera - Art nicht bestimmbar ©Robert Michalk

Wildpflanzen für Wildbienen
Das Projekt will diesen Trend für das Stadtgebiet Dresden aufhalten, wenn nicht sogar umkehren, indem es Brücken für die Wildbienen baut. Ein wichtiger Baustein in diesem Vorhaben ist die Ausgabe von Wildpflanzen im Stadtgebiet, also Pflanzen, die natürlicherweise in Dresden oder Sachsen vorkommen. In der Gärtnerei des Umweltzentrums Dresden, das als Träger des Projekts wirkt, werden derzeit zahlreiche Wildpflanzen kultiviert, die im Spätsommer an interessierte Privatpersonen, aber auch an Unternehmen, Vereine oder öffentliche Einrichtungen ausgegeben werden. Dadurch werden in Dresden neue Nahrungsquellen für Wildpflanzen und Wildbienen geschaffen. Zum Team von BienenBrückenBauen gehören neben der Projektleiterin sowie jeweils einem Mitarbeiter für die Öffentlichkeitsarbeit und der Verwaltung auch zwei Entomolog*innen, eine Botanikerin sowie zwei Gärtner*innen

Melecta albifrons ©Robert MichalkMelecta albifrons ©Robert Michalk

Einfache Tipps für mehr Wildbienenvielfalt
Sowohl Garten- und Balkonbesitzer*innen als auch Firmen und Institutionen mit Freiflächen können schon jetzt mit ganz einfachen Maßnahmen viel für den Wildbienenschutz erreichen. Das Team von BienenBrückenBauen hat diese simplen Tipps und Handgriffe bereits auf zahlreichen Festveranstaltungen, in Schulen, Kitas oder Gartenvereinen erläutert und stieß allerorten auf großes Interesse. Dabei profitiert BienenBrückenBauen von den vielen Beteiligten aus dem Vorgängerprojekt »Urbanität & Vielfalt«, das sich der Stärkung der Wildpflanzenvielfalt widmete. Viele Teilnehmende wollen sich weiterhin für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen und haben ihr Interesse am neuen Projekt bekundet.

NN nicht bestimmt und nicht gemeldet ©Robert MichalkNN nicht bestimmt und nicht gemeldet ©Robert Michalk

Ausbildung neuer Wildbienenexpert*innen
In speziellen Artenkenntnisschulungen werden zudem zukünftige Wildbienenexpert*innen geschult. Nur sehr wenige Artenkenner*innen können die über 400 sächsischen Wildbienenarten sicher bestimmen. Mit den Schulungen soll dieses Nachwuchsproblem zumindest teilweise behoben werden. Die Teilnehmenden sollen befähigt werden, bei der Datenerfassung der Wildbienen Sachsens mitwirken zu können.

Osmia cornuta 2023 Balkon ©Robert MichalkOsmia cornuta 2023 Balkon ©Robert Michalk

Weitere Informationen. BienenBrückenBauen

Quelle: Umweltzentrum Dresden e.V