Ein kräftiges Hoch über Mitteleuropa bestimmt seit geraumer Zeit das Wetter und so wird es voraussichtlich auch bleiben. Dichter Nebel in den Tälern und sonnige Berge sind typisch für eine herbstliche Hochdruckwetterlage. Das blockierende Hoch macht seinem Namen alle Ehre: Regen und Schnee bleiben weitgehend aus - frische Luft aber auch. Die Luftqualität sinkt regional.
Dichter und teils zäher Nebel in den Tälern, sonnige Berge: Typisch für eine Hochdruckwetterlage im Herbst. Aber diese Hochdrucklage hört in diesem Herbst gar nicht mehr auf. Genau über Mitteleuropa liegt seit längerer Zeit ein mächtiges Hoch, das sich auch in dieser Woche und am Wochenende immer wieder neu aufbaut. Mit eventueller und wenn nur kurzer Unterbrechung bleibt es voraussichtlich bis mindestens Mitte November.
Verena Leyendecker, Meteorologin bei WetterOnline, erklärt: „So eine langanhaltende Großwetterlage hatten wir in diesem Jahr noch nicht. Wir nennen das eine Blockadelage. Das Hoch blockiert sozusagen wie ein ‚Fels in der Brandung‘ die herannahenden Tiefs. Regen und Schnee ziehen infolgedessen in einem großen Bogen an uns vorbei. Eventuell kommt uns ein kleines Tief über Skandinavien näher, das kurzzeitig mal etwas Regen bringt. Das bedeutet jedoch keine durchgreifende Änderung der Wetterlage, denn schon bald baut sich erneut ein Blockadehoch auf.“
Hochdrucklage im Herbst: Temperaturen stehen kopf
Bei einer solchen Wetterlage entwickelt sich typischerweise eine Inversion. So gab es in den Morgenstunden des 4. November auf kurzer Distanz große Temperaturunterschiede. Auffällig waren diese zum Beispiel zwischen dem Feldberg im Schwarzwald und den östlich gelegenen Tälern. Die Wetterstation auf dem Feldberg registrierte über 10 Grad, während das Thermometer im nur 15 Kilometer entfernten Titisee-Neustadt frostige minus 2 Grad anzeigte. Ein ähnliches Bild bot sich rund um die Zugspitze, den Brocken und den Kahlen Asten.
Das ist das Wetterphänomen Inversion
Verantwortlich für die großen Temperaturunterschiede auf engstem Raum war eine sogenannte Inversion. Davon spricht man, wenn die oberen Luftschichten wärmer sind als die unteren. Eine Inversion tritt vor allem in den Herbst- und Wintermonaten auf. Oft ist es dann in den Tälern trüb und kühl, auf den Bergen dagegen sonnig und mild. Außerdem bildet sich bei Inversionswetterlagen Smog, da Abgase und Schadstoffe nicht entweichen können. So gehört neben dem häufigen Dauergrau auch die teils mäßige Luftqualität zu den negativen Seiten der aktuellen Hochdruckwetterlage.
Vor allem im Südwesten ist der Luftaustausch bei sehr schwachem Wind derzeit äußerst gering. Es fehlt an "Frischluft" und Schadstoffe können sich vermehrt anreichern.
So zeigt der Luftqualitätsindex (AQI) in diesen Tagen vor allem in den Großstädten Baden-Württembergs und Bayerns nur eine mäßige, in den übrigen Landesteilen oft eine gute Luftqualität an.
Quelle: WetterOnline